News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima .  Leben 
 
Wasser: Frage des Überlebens  
  Am heutigen Weltwassertag darf daran erinnert werden: Während die Wasserressourcen in Österreich sowohl qualitativ als auch quantitativ hervorragend sind, wird mangelnder Zugang zum kühlen Nass in vielen Teilen der Welt immer mehr zur Überlebensfrage. Konflikte und Kriege scheinen vorprogrammiert.  
Eine Milliarde ohne sauberes Wasser
Einem Sechstel der Weltbevölkerung - mehr als eine Milliarde Menschen - steht laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) kein sauberes Wasser zur Verfügung.

40 Prozent haben keinerlei Zugang zu sanitären Anlagen; in ländlichen Gebieten Afrikas ist es sogar oft die Hälfte der Bevölkerung. Gesundheitsexperten bezeichnen verunreinigtes Trinkwasser als globale Krankheitsursache Nummer eins.
Vervierfachung des Wasserverbrauchs
Der Wasserverbrauch hat sich global in den letzten 50 Jahren vervierfacht, und die Wasserqualität hat weltweit stetig abgenommen. 3,4 Millionen Menschen, die meisten davon Kinder, sterben jedes Jahr an Krankheiten, die durch verunreinigtes Wasser übertragen oder ausgelöst werden.

Hinzu kommt wachsender Bedarf durch die explodierende Weltbevölkerung, die von derzeit sechs auf über sieben Milliarden 2015 ansteigen wird.
...
Weltwassertag
Der internationale Weltwassertag wird seit einem entsprechenden Entschluss der Umweltkonferenz UNCED 1992 begangen. Nachdem sein Motto dieses Jahr "Wasser und Gesundheit" lautet, steht er erstmals unter der Schirmherrschaft der WHO.
->   Weltwassertag der Vereinten Nationen
...
Wasser: Quelle neuer Konflikte in der Welt
Weltweit schwelen nach Einschätzung der Vereinten Nationen deshalb rund 300 potenzielle Konflikte um den Rohstoff Wasser - vom Zank um Flussgrenzen bis zum Streit um die Wasserableitung aus gemeinsamen Seen oder Flüssen.
Kriegerische Potenziale von Israel ...
"So wie in grauer Vorzeit der Kampf ums Feuer Konflikte auslöste, könnten in den nächsten Jahren die derzeitigen Spannungen ums Wasser zu Kriegen führen", heißt es in einem Bericht der Beraterfirma PriceWaterhouseCoopers. "Im Nahen und Mittleren Osten lauert die größte Bedrohung." So kämen beispielsweise zwei Drittel des israelischen Wasserverbrauchs aus den besetzten Gebieten.
... bis Zentralasien
Auch anderswo in der Region sind Konflikte ums Wasser vorprogrammiert. So plant die Türkei, die Flüsse Euphrat und Tigris mit großen Dämmmen zu stauen - ein Vorhaben, das im flussabwärts liegenden Syrien und Irak Proteste auslöst. Der Irak und der Iran streiten über die Wasserstraße des Shatt al Arab. In Ägypten, dem Sudan und Äthiopien liefert der Nil Zündstoff.

In Südasien gibt vor allem der indisch-pakistanische Konflikt um den Fluss Indus Anlass zur Sorge, während in Zentralasien die Auseinandersetzung über den Amudarja und den Syrdarja "hohe Konfliktrisiken" birgt, wie es in der Studie heißt.
Sofortmaßnahmen: Chlorieren von Wasser
Bild: Photodisc
Um den drohenden Risiken zu begegnen, verlangt die WHO weltweit schnelles Handeln für die Bereitstellung von sauberem Wasser. Als Sofortmaßnahmen schlägt sie neben der Verbesserung der Hygiene auch das Chlorieren von Wasser vor, selbst dort, wo es noch keine Wasserleitungen gibt. Dieses Wasser könne durch einfache Verfahren auch gelagert werden.

Auch das Auffangen von Regenwasser gewinnt an Bedeutung. Es soll eine Alternative für Menschen in den Trockengebieten der südlichen Hemisphäre sein, wo konventionelle Wasserversorgungsanlagen zu aufwendig oder technisch nicht zu realisieren sind.
Österreich: Land am Strome
Österreich kann sich ob seines Wasserreichtums im Vergleich mit den Problemen vieler anderer Länder glücklich schätzen. Die zur Verfügung stehende Menge liegt jährlich bei rund 84 Milliarden Kubikmeter.
...
Saubere Seen und Flüsse
81 Prozent der rund 100.000 Kilometer Flussläufe Österreichs weisen laut Landwirtschaftsministerium die beiden obersten Güteklassen auf. Die schlechteste Klasse (IV) gibt es laut Agrarressort nicht mehr. 82 Prozent der Haushalte sind mittlerweile an Kläranlagen angeschlossen. Die Qualität der rund 6.000 natürlichen Seen kann laut dem Ressort seit rund einem Jahrzehnt wieder durchwegs als gut bis sehr gut bezeichnet werden.
->   Übersicht des Bundesumweltamtes über die Qualität des österreichischen Wassers
...
Gesamtbedarf: 2,6 Mrd. Kubikmeter
Der Gesamtbedarf an Wasser beträgt jährlich 2,6 Milliarden Kubikmeter (m3). 0,7 Milliarden m3 werden als Trinkwasser genützt, 1,7 Mrd. m3 als Brauchwasser für Gewerbe und Industrie, 0,2 Mrd. für landwirtschaftliche Bewässerung.

Österreich bezieht 99 Prozent seines Trinkwassers aus Grund- und Quellwasser.

(APA/dpa/AFP/red)
Lesen Sie mehr zum Thema Wasser in science.orf.at
->   Stefan Schmutz: Gräbt die EU uns das Wasser ab?
...
Österreich 1 - Zukunftssymposion:

"Die Zukunft des Wassers"
RadioKulturhaus
26. und 27. September 2001.
...
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima .  Leben 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010