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Stammbaum der Hominiden  
  Als "Homo sapiens" ist der Mensch die einzige heute lebende Art aus der Familie der Hominiden. Die Meisten sind jedoch keine direkten Vorfahren des Menschen, sondern starben wie der Neandertaler aus - wie der folgende Überblick aus sechs Millionen Jahren zeigt.  
Sechs Millionen Jahre - Millennium-Mensch:
Französische und kenianische Wissenschaftler finden am 25. Oktober 2000 in der Boringo-Region/Kenia die Reste des nach ihren Angaben ältesten Vorläufers des Menschen, den sie "Millennium-Mensch" nennen. Er zeigt deutliche Hinweise für den aufrechten Gang.
4,4 Millionen Jahre - Ardipithecus ramidus:
Im Dezember 1992 entdeckt ein internationales Forscherteam in Aramis (Äthiopien) das affenähnliche Skelett eines Hominiden, dem "Ardipithecus ramidus". Er ging möglicherweise schon aufrecht. In dieser Zeit unterscheiden sich die Hominiden noch nicht allzu sehr von ihren Vorfahren, den afrikanischen Menschenaffen.
4,1 Millionen Jahre - Australopithecus anamensis:
Im September 1994 wird in Kanapoi (Kenia) der Unterkieferknochen des "Australopithecus anamensis" gefunden, einer Art, die noch eine ungewöhnliche Kombination affen- und menschenähnlicher Eigenschaften aufweist. Er ging mit großer Sicherheit aufrecht.
3,2 Millionen Jahre - Australopithecus afarensis:
Am 30. November 1974 gelingt Donald Johanson in Äthiopien die Ausgrabung von "Lucy", ein Teilskelett, das als letzter, gemeinsamer Vorfahre mehrerer Abstammungslinien von Hominiden gilt. "Lucy" wurde als Bezugspunkt für andere Ausgrabungsfunde und als vermeintliche "Mutter der Menschheit" berühmt.
3,2 - 3,5 Millionen Jahre - Kenyanthropus platyops:
Im März 2001 berichten Forscher, dass es bereits vor 3,5 Millionen Jahren zwei Linien in der Entwicklung der menschlichen Vorfahren gab. Sie hatten am Turkana-See im Norden Kenias Knochen des so genannten "flachgesichtigen Menschen aus Kenia" entdeckt.
2,5 Millionen Jahre - Australopithecus africanus:
Im April 1947 finden Paläontologen in Sterkfontein/Südafrika einen Oberschädel, den sie zunächst "Mrs. Ples" nennen. Der Mensch der Art "Australopithecus africanus" war jedoch wahrscheinlich männlich.
2,5 - 2,3 Millionen Jahre - Homo rudolfensis:
Dieser Mensch hat ein größeres Gehirn als die Australopithecinen und nutzte auch schon Werkzeuge. Er ist möglicherweise einer der direkten Vorgänger des modernen Menschen. Berühmt wurde ein Schädel, den Forscher im August 1972 in Koobi Fora (Kenia) ausgegraben hatten.
1,8 Millionen Jahre - Homo habilis:
Seit den sechziger Jahren graben Jonathan Leaky und Kollegen vor allem in der Olduvai-Schluchtim heutigen Tansania Skelettteile des "Homo habilis" aus. Einige Forscher zählen ihn noch zum Australopithecus. Sein Gesicht ähnelt dem "Homo rudolfensis", sein Skelett war aber affenähnlicher.
500.000 Jahre - Homo erectus - Javamensch:
Im Oktober 1891 entdeckt der Holländer Eugene Dubois einen Javamenschen, der vor 500.000 Jahren gelebt hat. Seine Schädelteile werden auf Java/Indonesien ausgegraben und galten lange Zeit als bedeutende Beschreibung des "Homo erectus".
500.000 - 400.000 Jahre - Homo erectus - Pekingmensch:
Die erste Schädeldecke des Pekingmenschen wird 1929 in der Höhle Zhoukoudian, nahe der chinesischen Hauptstadt Peking, gefunden. Er zählt ebenfalls zum "Homo erectus".
500.000/780.000 Jahre - Homo heidelbergensis:
Schon im Oktober 1907 wird im Dorf Mauer bei Heidelberg ein rund 500.000 Jahre alter Unterkiefer des Menschen ausgegraben. 1995 werden in Gran Dolina (Spanien) 780.000 Jahre alte Übereste von vier Menschen dieser Art, darunter ein Kind, und Werkzeuge gefunden. Sie zählen zu den frühesten Menschen Europas, starben aber wahrscheinlich aus.
100.000 Jahre - Homo sapiens:
1969 findet Bernard Vandermersch in der israelischen Qafzeh-Höhle Überreste einer Frau, die zu den ältesten bekannten Jetztmenschen zählt. Insgesamt werden dort 21 Skelette auch von Säuglingen und Kindern gefunden. Sie dürften zu der Gruppe gehört haben, aus der alle "modernen" Menschen außerhalb Afrikas hervorgegingen.
40.000 Jahre - Homo neanderthaliensis:
Ein Fund von 1856 in der Feldhofer-Grotte im Neandertal stellt den Beginn der Forschung zur Evolution des Menschen dar. Heute gilt der Neandertaler als ausgestorbene Seitenlinie des modernen Menschen.

(APA/dpa/red)
 
 
 
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01.01.2010