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Europäisches Wasser-Kompetenzzentrum gegründet  
  Ein European Competence Centre Water (ECCW) ist am Montag auf Initiative des Österreichischen Roten Kreuzes gegründet worden. Katastrophenschutz und Trinkwasserversorgung sind die Aufgaben.  
Durch internationale Zusammenarbeit der Hilfsorganisation mit Wissenschaften und Firmen soll ein "Floodmanagement" zum Schutz vor Katastrophen geschaffen werden.

Gleichzeitig soll die Versorgung mit sauberem Trinkwasser ermöglicht werden, sagte ÖRK-Generalsekretär Wolfgang Kopetzky. Derzeit stirbt weltweit alle 14 Sekunden ein Kind an den Folgen verschmutzten Wassers.
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Große Projekte mit Österreichischen Experten
14 nationale Hilfsorganisationen aus Europa und die Internationalen Föderation der Rotkreuz-Gesellschaften in Genf sind dem Kompetenzzentrum beigetreten. Schon in den vergangenen zehn Jahren konnte laut Kopetzky durch die Zusammenarbeit über 800 Mio. Menschen ein Zugang zu sauberem Wasser ermöglicht werden. Die größten Projekte, an denen auch rund 80 Experten aus Österreich teilhaben, werden in Vietnam, Zimbabwe und Mozambique durchgeführt.
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Erfahrungen aus dem Jahrhunderthochwasser 2002
Nach dem Jahrhunderthochwasser 2002 sollen auch die Erfahrungen und das Expertenwissen als Basis für eine bessere Koordinierung dienen, sagte der Leiter der ÖRK-Katastrophenhilfe, Gerry Foitik.

"Diese Katastrophen werden in Zukunft mehr werden", warnte er. Deshalb sei auch der internationale Erfahrungsaustausch so wichtig. Die Schäden und Verluste im vergangenen Jahr hätten etwa gezeigt, dass Flutopfer rechtzeitig erinnert werden müssen, nicht z. b. einen Fernseher zu retten, sondern die unwiederbringlichen Erinnerungsstücke.
Bessere Vorhersagen für Katastrophen
Durch die verstärkte internationale Zusammenarbeit im ECCW soll es laut ÖRK-Wasserspezialist Peter Kaiser künftig möglich werden, für Katastrophen bessere Vorhersagen zu entwickeln. Für die Helfer soll es je nach Pegelstand detaillierte Prognosen geben, welche Straßen und Gebiete überschwemmt werden und welche befahrbar bleiben.
Sudan als Beispiel für erfolgreiche Hilfe
Als Beispiel für den Erfolg bei schneller und richtiger Zusammenarbeit nannte Wolfgang Stöckl, der bei der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften Hilfseinsätze koordiniert, die Hilfe nach Überschwemmungen im Sudan.

Nur 48 Stunden, nachdem die Wasserversorgung einer 500.000 Einwohnerstadt zerstört worden war, konnten Schnelleinsatztruppen eine Notversorgung herstellen. Durch diesen raschen Einsatz wurden die laut Stöckl typischen Erkrankungsmuster nach Überschwemmungen wie Cholera, Typhus und Masern weitgehend vermieden.

Der Einsatz habe aber noch einen weiteren wichtigen Aspekt für das ECCW gezeigt: Die Fachleute müssen Techniken verwenden, die im Land selbst repariert werden können und den Sinn auch erklären. Sonst bleibt die beste Hilfe wirkungslos, sagte Stöckl.
->   Weitere Informationen beim Österreichischen Roten Kreuz
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Heißer Nebel soll Salzwasser trinkbar machen (9.7.03)
->   Wassermanagement der Zukunft mit Satelliten und Co (3.7.03)
->   Vereinte Nationen warnen vor weltweiter Wasserkrise (5.3.03)
 
 
 
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01.01.2010