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Mir dreht die letzten Ehrenrunden um die Erde  
  In der Nacht zum 22. März wurde die letzte Phase des Sinkfluges der russischen Raumstation Mir eingeleitet. Die knapp 140 Tonnen schwere Orbitalstation sank unter die kritische Marke von 220 Höhenkilometern.  
''Alles läuft nach Plan'', bestätigte die russische Flugleitzentrale bei Moskau. ''Ab 220 Kilometern können die Bremsmanöver eingeleitet werden''. Diese Manöver bringen die Mir von ihrer fast kreisförmigen Umlaufbahn in eine für den Absturz erforderliche elliptische Bahn. Der endgültige Absturz wird voraussichtlich am Freitagmorgen gegen 07.30 Uhr MEZ erfolgen.
Batterien für den Absturz laden
Am frühen Donnerstagmorgen wurde die Raumstation in Sonnenrichtung gedreht, um die Batterien ein letztes Mal aufzuladen, damit Strom für die Bordcomputer erzeugt werden kann. Die Computer spielen eine zentrale Rolle bei den Bremsmanövern, die den kontrollierten Niedergang der Mir einleiten sollen.
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Die russische Raumfahrtbehörde hatte den Versenkungstermin hinausgezögert, um bei den Bremsimpulsen Treibstoff zu sparen und den Niederschlag einzelner Mir-Trümmer im Südpazifik genauer berechnen zu können.
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Zweifel an der richtigen Höhe
Experten des European Space Operations Centre (ESOC) schlossen nicht aus, dass die Raumstation nach der letzten geplanten Bremsungen noch nicht tief genug sei und Trümmer weiter um die Erde kreisen. Diese Teile könnten dann am Samstag und Sonntag unkontrolliert herunterfallen und dabei möglicherweise auch Europa treffen.
Genaues Zielgebiet noch unklar
''Das genaue Zielgebiet über dem Meer werde erst wenige Stunden vor dem Absturz feststehen'', erklärte Vizeflugleiter Viktor Blagow. ''Die Angaben verschieben sich jeden Tag abhängig vom Zustand der Atmosphäre.'' Vorgesehen sei, dass die nicht verglühten Teile auf einem Rechteck von 200 Kilometern Breite und 5000 bis 6000 Kilometern Länge im Wasser einschlagen.

Der Zielkorridor für den Absturz der glühenden Mir-Trümmer im Südpazifik wurde am Mittwoch noch leicht geändert, um einige unbewohnte Pazifik-Inseln aus der Schusslinie zu nehmen.
(APA)
Mehr Informationen über die Raumstation Mir finden Sie in science.orf.at unter
->   22. März, 9 Uhr: Das Ende der Mir
->   Mikroorganismen aus der Raumstation?
 
 
 
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01.01.2010