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Gutes Benehmen im Netz: Ein Auslaufmodell?  
  Es fällt nicht nur gelegentlich beim Lesen der User-Reaktionen auf science.orf.at auf: Die guten Manieren gehen beim Kommunizieren im Internet oft verloren. Eine neue Studie hat dies nun wissenschaftlich untermauert.  
Schreibfehler, falsche Anreden, keine Grußworte
Die von Microsoft Network (MSN) Großbritannien und dem Marktforschungsinstitut ICM Research in Auftrag gegebene repräsentative Untersuchung wurde im Jänner 2001 an 18 bis 24jährigen Web-Usern durchgeführt - und brachte erstaunliche Details in Sachen vernachlässigter Netiquette.

Die Hauptfehler der E-Mail-Kommunikation: Mangel an formalen Anreden oder Grußworten, Rechtschreib- und Grammatikfehler sowie übertriebene Kumpelhaftigkeit gegenüber den Empfängern.
->   Der komplette Bericht "Britain: A Nation of E-Literates" (als pdf-Datei)
Trennung per E-Mail
10 Prozent aller Frauen würden demnach ihre Freunde mittlerweile per E-Mail verlassen. 44 Prozent glauben, dass ein elektronischer Dank genauso viel Wert ist, wie einer auf Briefpapier.

Elektronische Grußkarten (E-Cards) erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit: 27 Prozent der Befragten gaben an, auf diese Weise Geburtstagswünsche oder andere Gratulationen zu übermitteln.
Alles Liebe - für den Chef
Trotz der ständigen Zunahme des E-Mail-Verkehrs, ändern nur wenige ihren Schreibstil, sobald es sich um formelle Botschaften handelt.

Zwei Drittel der 18 bis 24jährigen kümmern sich nicht um das richtige Setzen von Beistrichen, Grammatik oder Stil. Etwa 16 Prozent verwenden die wenig dezenten Grußworte "love and kisses" ("Alles Liebe") - selbst wenn der Empfänger der eigene Chef ist.
82 Prozent finden Online-Manieren wichtig
Realität und Anspruch klaffen bei den untersuchten Web-Usern weit auseinander: Trotz eindeutiger Faktenlage glauben 82 Prozent von ihnen, dass gutes Benehmen auch online wichtig ist. 56 Prozent aller Befragten gaben zudem an, dass sie sich über allzu familiäre Anreden, Rechtschreib- oder Grammatikfehler von E-Mail-Botschaften ärgern.
Da hilft nur mehr eine Netzknigge
Um den Analphabeten in Sachen Webmanieren ("E-Literates") zu helfen und den Ärger der Adressaten zu vermeiden, hat MSN zusammen mit dem britischen Kniggespezialisten Debrett's einen kleine Netzknigge zusammengestellt. Für "jene Generation, die in ihrem Leben noch keinen formalen Brief geschrieben hat".

Die Faustregeln der Knigge:
- nur weil E-Mailen schnell geht, sollte der persönliche Touch nicht verloren gehen,
- der Ton ist dem jeweiligen Anlass anzupassen,
- übertriebene Kumpelhaftigkeit kann verletzend empfunden werden und ist insofern zu vermeiden,
- keine Experimente mit Farben, Fonts oder Schriftgrößen,
- vor dem Absenden noch einmal das Geschriebene überprüfen und:
- man ist, was man schreibt: acht geben also auf Inhalt und Stil.

(red)
->   Online-Netiquette-Buch von Virginia Shea
->   Microsoft Network (MSN) Großbritannien
->   ICM Research
->   Debrett's
 
 
 
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01.01.2010