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Saturn-Mission: Huygens-Sonde in Graz entwickelt  
  Die Erforschung des Planeten Saturn und seiner Monde, ist Ziel der Mission "Cassini/Huygens", die 2004 das Saturnsystem erreichen wird. Das Grazer Institut für Weltraumforschung ist daran beteiligt.  
Zurzeit findet ein Meeting der an der Mission beteiligten Wissenschaftler (Huygens Science Working Team, HSWT) statt. Die Vorbereitung und Koordination des Landemanövers der Forschungssonde steht im Mittelpunkt.
->   HSWT-Meeting
Cassini-Orbiter wird Landesonde Huygens auf Titan absetzen
1997 startete die von NASA und ESA entwickelte Sonde ihre Reise zum Saturn - seither nähert sie sich mit rund 40 km/sec dem 1,5 Milliarden Kilometer entfernten Planeten.

Der Cassini-Orbiter wird im Juli 2004 das Saturnsystem erreichen und im Jänner 2005 die europäische Landesonde Huygens - als überhaupt erste Forschungssonde auf einem Himmelskörper - am Saturnmond Titan absetzen.

Dort wird sie in zwölf Experimenten Oberfläche und Atmosphäre des Titan untersuchen. Man erwartet sich wichtige Erkenntnisse über den Planeten selbst, seine Ringe und Magnetfeld und deren Plasmawechselwirkungen untereinander.
Eintrittsphase: Bei 12.000 Grad in die Atmosphäre
Der Eintritt der Huygens-Sonde in die Atmosphäre des Titan beginnt spektakulär: Während der Phase des Abbremsens heizt sich das Plasma vor dem Schutzschild auf etwa 12.000 Grad Celsius auf. Der weitere Abstieg in Dunstschleier und Bewölkung der Titanatmosphäre wird durch einen Fallschirm gebremst.

In dieser Phase kommen die verschiedensten Messinstrumente zum Einsatz. Sie untersuchen die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre, ihre Temperaturverteilung, ihre Wechselwirkung mit dem anströmenden Sonnenwind bzw. Magnetosphärenplasma und erfassen akustische Phänomene.

Nach etwa zwei Stunden wird die Sonde auf der Oberfläche des Titan auftreffen. Bleiben die Geräte intakt, könnten noch weitere Messungen durchgeführt werden.
Österreichische Beteiligung bei Instrumentenentwicklung
Österreich ist durch das Grazer Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften an zwei der insgesamt sechs Huygens-Instrumente mit der Entwicklung und dem Bau der Messelektronik prominent vertreten.

Der so genannte ACP (Aerosol Collector and Pyrolyser) sammelt die Staubteilchen und Aerosole der Atmosphäre in einem Filter, der in einem miniaturisierten Ofen in drei Stufen erhitzt wird.

Der österreichische Anteil, die Hardware und Software für das Instrument ACP, wurde unter der Leitung des Instituts für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften entwickelt und gebaut.

Für den Entwurf der Steuereinheit zeichnet das Institut für Angewandte Systemtechnik der Joanneum Research verantwortlich. Der Bau der Flugeinheit wurde von Austrian Aerospace durchgeführt.
->   Institut für Weltraumforschung, Graz
->   Institut für Angewandte Systemtechnik, Joanneum Research
->   Austrian Aerospace, Wien
->   Mehr zur Cassini-Mission im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010