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Rezeptor-Blockade im Gehirn macht Mäuse mutig  
  Mit einem Eingriff ins Gehirn haben deutsche Forscher Mäuse mutig gemacht. Trotz einer Flut von Stresshormonen in ihrem Körper zeigten die Mäuse weniger Angst als ihre Artgenossen.  
Wie das GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in Neuherberg bei München am Mittwoch berichtete, schaltete ein Team um Wolfgang Wurst in bestimmten Regionen des Mäusehirns die Andockstelle für diese Hormone aus.

Die Ergebnisse können laut Forschungszentrum einen neuen Ansatz für die Therapie von Depressionen und Phobien eröffnen.
Rezeptoren für Hormon CRH blockiert
Forscher des GSF-Instituts für Entwicklungsgenetik sowie des Max- Planck-Instituts für Psychiatrie haben den Angaben zufolge, die Andockstellen (Rezeptoren) für das Hormon CRH (von "corticotropin releasing hormone", zu deutsch "Corticoliberin") in den Teilen des Gehirns blockiert, die für das Angstverhalten wichtig sind.

Die Mäuse klettern daraufhin mutig durch offene Röhren und erkundeten hellerleuchtete Käfigbereiche, während ängstlichere Artgenossen schummrige Beleuchtung und sichere Deckung bevorzugten.
Ansatzpunkt die Entwicklung neuer Antidepressiva
Die Forscher hoffen, mit der Entschlüsselung der vielfältigen und komplexen Wirkungsweise des Rezeptors einen Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer Antidepressiva gefunden zu haben.

Diese könnten speziell im Gehirn ansetzen und damit möglicherweise schneller und breiter wirken als herkömmliche Präparate.
->   GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
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01.01.2010