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Frühe Erfahrungen verändern Rezeptoren im Gehirn  
  Frühe Erfahrungen können langfristige Folgen haben, wie Forschungen an Ratten ergeben haben: Eine Trennung der Jungen von der Mutter kurz nach der Geburt hinterlässt demnach bleibende Spuren im Gehirn.  
Erfahrungen wie diese kurzzeitige Trennung und die daraus resultierenden Veränderungen im Gehirn können das Stressverhalten von erwachsenen Ratten beeinflussen, wie ein Forscherteam in den "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) berichtet.
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Der Artikel "Repeated neonatal handling with maternal separation permanently alters hippocampal GABAA receptors and behavioral stress responses" ist als Online-Vorabpublikation am 6.10.03 in www.pnas.org erschienen (doi: 10.1073/pnas.2131679100).
->   Abstract des Artikels (www.pnas.org)
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GABA-Rezeptoren schon länger "unter Verdacht"
"Es gebe zunehmend Hinweise darauf, dass postnatale Ereignisse wie die Trennung von der Mutter langfristige Veränderungen in der Gehirnfunktion hervorrufen könnten", schreiben die Forscher in den PNAS.

Dies zeige sich häufig in einem veränderten Stressverhalten. Als potenzieller Verursacher wurden etwa die so genannten GABA-Rezeptoren angenommen, die die Forscher nun genauer unter die Lupe nahmen.
Ratten-Neugeborene zweimal von Mutter getrennt
Die Wissenschaftler von der University of Pennsylvania untersuchten die Veränderungen im Gehirn von Ratten, welche als Neugeborene zweimal von ihrer Mutter getrennt wurden.
Veränderungen im Hippocampus
Im Hippocampus, einer Gehirnregion, die auch für die Reaktion auf Stress wichtig ist, wurden die Forscher fündig:

Bestimmte GABA-Rezeptoren in den dortigen Nervenzellen kamen bei den erwachsenen Versuchstieren deutlich häufiger vor, als bei tierischen Kollegen, die nicht von ihrer Mutter getrennt wurden. Die Nager reagierten zudem deutlich stärker auf Stress als die Tiere in der Vergleichsgruppe.

Die Ergebnisse zeigten, wie sensibel das Gehirn schon auf subtile Manipulationen der Umwelt reagiere, heißt es in den PNAS.
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->   Kindheit hinterlässt "Handschrift" im Gehirn (4.7.03)
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01.01.2010