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Resümee: Die Nobelpreise 2003 sind vergeben  
  Der Reigen der Nobelpreis-Auszeichnungen 2003 - von Literatur über Chemie bis zu den Wirtschaftswissenschaften - ist vorbei. Eine erste Bilanz zeigt: Von den insgesamt elf Preisträgern sind sechs amerikanischer Nationalität - ein Beweis für die Anziehungskraft und Qualität der US-Universitäten. Und: mit Schirin Ebadi erhielt nach längerer Zeit erstmals wieder eine Frau einen Nobelpreis - jenen für den Frieden.  
Diese Kategorie scheint ihnen "zu liegen" - in der von Männern dominierten Nobelpreis-Geschichte wurden sie darin immerhin elf mal ausgezeichnet. Dazu kommen neun Preise in Literatur, ein paar in Medizin, Chemie und Physik - eine weibliche Ökonomin hat es bisher noch nicht zu diesen Wissenschaftsehren gebracht.
Frau und Moslemin: Schirin Ebadi als Ausnahme
Die iranische Anwältin und Menschenrechtlerin Schirin Ebadi ist nicht nur die erste ausgezeichnete Frau seit 1997, sondern auch die erste Moslemin in der mehr als hundertjährigen Geschichte des Friedensnobelpreises. Die 54-Jährige wurde für ihren Einsatz für Demokratie und Menschenrechte gewürdigt.
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Wirtschaftsnobelpreis für Zeitreihen-Analyse
Der Wirtschaftsnobelpreis - eigentlich "Nobel-Gedenkpreis für Wirtschaftswissenschaft" - ging heuer an den amerikanischen Ökonomen Robert Engle von der New York University und den Briten Clive Granger von der University of California in San Diego.

Beide sind Volkswirte, die sich eingehend mit der Analyse von Zeitreihen ökonomischer Variablen beschäftigt haben. Engle wird mit dem Preis für seine Arbeiten über Methoden zur Analyse ökonomischer Zeitreihen mit zeitlich variabler Volatilität bedacht, Granger für seine Arbeiten über Verfahren zur Untersuchung von Zeitreihen mit gemeinsam veränderlichen Trends.
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Chemie-Nobelpreis an Zellmembran-Forscher
Zwei Zellmembran-Forscher - Peter Agre von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore und Roderick MacKinnon vom Howard Hughes Medical Institute der Rockefeller University in New York - aus den USA teilen sich den diesjährigen Chemie-Nobelpreis. Sie erhalten ihn für ihre Arbeiten zur Funktion von Kanälen in der Zellwand, durch die der Austausch von Wasser und Ionen erfolgt.

Der diesjährige Preis illustriere, wie die heutige Biochemie bis auf das atomare Niveau hinabgehe, um die grundsätzlichen Lebensprozesse zu verstehen, so die Schwedische Akademie der Wissenschaften. Das Wissen um die Funktion der Membrankanäle verbessere auch das Verständnis vieler Krankheiten, die mit Störungen dieser Transportwege zusammenhängen.
->   Chemie-Nobelpreis für Arbeiten zu "Wasser- und Ionenkanälen"
Physik-Nobelpreis für Forschungen zu Supraleitern
Die Preisträger in Physik sind 2003 der Amerikaner Alexei Abrikosov, der Russe Vitaly Ginzburg und der Brite Anthony Leggett (auch US-Bürger). Die drei Forscher haben zwei physikalische Phänomene theoretisch erklärt, die auf quantenphysikalischen Effekten beruhen, aber Auswirkungen - und auch Anwendungen - in der makroskopischen Welt haben: die Supraleitung und Suprafluidität.
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Medizin-Auszeichnung für MRT
Der Nobelpreis für Medizin wurde dem Amerikaner Paul Lauterbur und dem Briten Peter Mansfield für die Entwicklung der Magnetresonanztomographie (MRT) zugesprochen.

Die Möglichkeit mit MRT, die inneren Organe des Menschen auf exakte und schonende Weise abbilden zu können, ist von entscheidender Bedeutung für die Diagnostik und gehört heute zur medizinischen Routine.
->   Medizin-Nobelpreis für "Magnetresonanz-Abbildung"
Literaturpreis an John M. Coetzee
Als Erster über einen Nobelpreis durfte sich in diesem Jahr der Südafrikaner John M. Coetzee freuen - für jenen in Literatur. Der 63 Jahre alte Coetzee hat bisher neun Romane sowie zahlreiche Essays und Aufsätze publiziert. "Schande" ("Disgrace") gilt als das bedeutendste Werk des heute in Adelaide (Australien) lebenden Schriftstellers.
->   Literaturnobelpreis an John M. Coetzee (kultur.ORF.at)
->   Die Nobelstiftung
 
 
 
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01.01.2010