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Medizin-Uni Tirol: Rektorsstelle neu ausgeschrieben  
  Nachdem sich der Gründungskonvent und der Universitätsrat der Innsbrucker Medizin-Uni nicht auf einen Kandidaten einigen konnten, wird die vakante Rektorstelle nun vom Bildungsministerium neu ausgeschrieben.  
Dies teilte eine Sprecherin von Ministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) am Montag der APA mit.
"Besetzungsverfahren zum Stillstand gekommen"
Die Ansichten der beiden Organe sei "derart unterschiedlich, dass das Besetzungsverfahren gänzlich zum Stillstand gekommen ist", hieß es. "Unter Berücksichtigung des herrschenden Zeitdrucks und der Bedeutung einer baldigen Rektorbestellung für die Medizinische Universität Innsbruck steht es außer Zweifel, dass das Besetzungsverfahren unverzüglich fortzusetzen ist, damit ein handlungsfähiges Rektorat so rasch als möglich das Amt antreten kann."

Nach den Regelungen des Universitätsgesetzes 2002 habe in diesem Fall das Bildungsministerium "die notwendigen Maßnahmen als Ersatzvornahme" zu setzen. Um einen "Schaden" durch eine weitere Verzögerung der Bestellung des Rektors durch die Universitätsorgane abzuwenden, soll nun diese Woche eine neuerliche Ausschreibung der Funktion des Rektors durch das Bundesministerium erfolgen.
ÖAW soll Bewerber-Liste erstellen
Vom Ministerium werde dabei lediglich die Ausschreibung vorgenommen. Inseriert werden soll der Rektors-Posten in der "Wiener Zeitung", in der Wochenzeitschrift "Die Zeit", in der "Neuen Zürcher Zeitung" sowie im Mitteilungsblatt der Universität Innsbruck.

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) sei ersucht worden, eine unabhängige Kommission einzusetzen, die die Beurteilung der Bewerber vornimmt und die Liste für die Rektors-Wahl erstellt. Diese Liste werde dem Universitätsrat der Medizinischen Universität Innsbruck vorgelegt, der - wie im UG 2002 vorgesehen - dann die Entscheidung trifft, welcher Bewerber Rektor wird.
Die lange Vorgeschichte: Unstimmigkeiten ...
Die Unstimmigkeiten zwischen Uni-Rat und Gründungskonvent hatten seit geraumer Zeit angedauert. Laut neuem Universitätsgesetz (UG) sollte der aus Professoren, Mittelbau, allgemeinen Bediensteten und Studenten zusammengesetzte Gründungskonvent einen Dreiervorschlag an den von Uni und Regierung beschickten Universitätsrat richten, der aus diesem dann eine Auswahl treffen hätte müssen.
... und unerfüllte Forderungen
Nachdem die Frist für die Bestellung des Rektors Ende Juni abgelaufen war und keine Einigung erzielt werden konnte, ging die Entscheidungskompetenz vorerst auf die Bildungsministerin über. Gehrer hatte die Wahl in der Folge dem Universitätsrat überlassen, der schließlich Mitte Juli den deutschen Robert Nitsch zum neuen Rektor wählte.

Die Verhandlungen waren aber u.a. wegen zu hoher Gehaltsforderungen sowie Nitschs Forderung nach zwei Professorenstellen letztlich wieder gescheitert. Der Vorschlag des Gründungskonvents, den derzeitigen Rektor der Medizinischen Fakultät der Uni Innsbruck, Hans Grunicke, einzusetzen, war vom Uni-Rat aber stets abgelehnt worden.
->   Uni Innsbruck, Medizinische Fakultät
 
 
 
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01.01.2010