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Affen kontrollierten Roboter über Gehirnelektroden  
  Bei einem Tierversuch in den USA haben Affen erstmals ausschließlich über im Gehirn eingepflanzte Elektroden den Arm eines Roboters gesteuert. Wissenschafter hoffen langfristig, gelähmten Menschen mehr Autonomie verschaffen zu können.  
Zwei Versuchstiere hätten ihre eigenen Arme nicht mehr benutzt und ein Computerspiel nur mit Hilfe der Roboterarme gespielt, hieß es in einem am Montag auf der Website der "Public Library of Science Biology" Bericht.
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->   Public Library of Science Biology
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Potenzielle Nutzer: Gelähmte Unfallopfer
Der Neurobiologe Miguel Nicolelis von der Duke University im US-Bundesstaat North Carolina berichtete, er wolle mit seinem Team versuchen, die Ergebnisse auf den Menschen zu übertragen. Unter anderem müsse die gesamte Technik verkleinert werden, um auch außerhalb des Labors genutzt werden zu können.

Potenzielle Nutzer sind demnach unter anderem gelähmte Unfallopfer. Auch Patienten, die durch die Parkinsonsche Krankheit die Kontrolle über ihre Muskeln verlieren, könnte auf diese Weise möglicherweise geholfen werden.
Lern-Fortschritte bei den Affen
Einem Affen wurden dem Bericht zufolge knapp hundert und einem zweiten mehr als 300 Elektroden in die Bereiche des Gehirns eingepflanzt, die für Muskelbefehle zuständig sind. Bereits vor drei Jahren hätten die Affen Roboterarme durch Hirnelektroden gesteuert, sie bewegten aber gleichzeitig noch die Arme.

Ein Affenweibchen habe als erste verstanden, dass dies nicht nötig ist. "Ihre Armmuskeln wurden ganz ruhig, sie hielt die Arme am Körper und sie kontrollierte den Roboterarm ausschließlich durch ihr Hirn und das visuelle Feedback", sagte Nicolelis.
Winzige Elektroden
Die eingepflanzten Mikroelektroden sind demnach kleiner als der Durchmesser eines menschlichen Haares. Sie empfangen die Signale, die bestimmten Bewegungen entsprechen, und übertragen sie auf ein speziell entwickeltes Computersystem. Dies wiederum übersetzen sie in Bewegungen des Roboterarms.
 
 
 
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01.01.2010