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Impfung gegen Krebs rückt in Sichtweite  
  Impf-Präparate gegen Krebs rücken in Sichtweite. Ein Pariser Unternehmen plant, über eine Genehmigung in den USA erstmals ein Präparat zur Behandlung von Eierstock-Krebs in den Handel zu bringen.  
Wenn die US-Aufsichtsbehörde FDA erst ihr Einverständnis erteilt hat, will der Chef von IDM, Jean-Loup Romet-Lemonne, laut Nachrichtenagentur AFP umgehend auch Patientinnen in Europa versorgen - und andere Krebskrankheiten in Angriff nehmen. Nach Fehlschlägen in der Vergangenheit warnen Experten indes vor zu großen Hoffnungen.
Keine ganz neue Idee
Die Idee, das menschliche Immunsystem im Kampf gegen die wuchernden Zellen zu mobilisieren, ist nicht ganz neu. Schon vor fast zwei Jahrzehnten liefen in den USA Untersuchungen an, ob Darm- und Hautkrebs mit Tumor-Impfungen bekämpft werden könnten.

Die Wirksamkeit wurde damals allerdings nicht ausreichend belegt. Aber die Krebsforscher geben nicht auf. Weltweit wird weiter an Krebs bekämpfenden Impfungen und den eng verwandten Antikörper-Therapien geforscht.
Marktreife in wenigen Monaten?
Erstmals scheint nun ein Durchbruch greifbar. Die Food and Drug Administration (FDA) in den USA, die die abschließende Phase-III-Untersuchung für das Mittel Osidem genehmigt hat, sei schließlich "eine der anspruchvollsten Prüfbehörden der Welt", sagt Romet-Lemonne. Nun könnten die Tests mit diesem Präparat auf "die Forschungsteams mit Rang und Namen" ausgedehnt werden.

In den USA wird mit einer Marktreife schon in wenigen Monaten gerechnet, in Europa kurz darauf. Im kommenden Jahr soll ein ähnliches Verfahren für ein Mittel gegen Knochenkrebs in Gang gebracht werden.
Hilft gegen Metastasen, nicht gegen große Geschwüre
IDM strebt dabei vorerst nicht an, große Krebsgeschwüre mit Hilfe der Immuntherapie zu behandeln. Vielmehr soll nach einem chirurgischen Eingriff und einer Chemotherapie die körpereigene Abwehr gegen Krebszellen angeregt und somit die Metastasen-Bildung verhindert werden.

Immuntherapien seien "kaum in der Lage, große Tumoren zu zerstören", erklärt auch das deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Sie könnten daher "wahrscheinlich in erster Linie bei kleinen Tumor-Resten" eingesetzt werden.
->   IDM
->   Mehr über Krebs in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010