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Sparkurs an den Unis: TU's fürchten um Betrieb  
  Von den knappen Hochschul-Budgets dieses Jahres besonders betroffen sind die Technischen Universitäten in Wien und Graz. Sie fürchten um die Fortsetzung von Lehr- und Forschungsbetrieb.  
Technische Unis leiden besonders
Erst in dieser Woche hat die Österreichische Hochschülerschaft eine lange Liste von Mängeln an den Österreichischen Universitäten präsentiert. Darin wird der Bundesregierung vorgeworfen, die Hohen Schulen durch ihren Sparkurs quasi "auszuhungern".

Obwohl sich Bildungsministerium und ÖVP dagegen wehren, bleibt dennoch die Tatsache bestehen, dass das budgetär knappe Jahr 2003 die Unis zu einem Investitionsstopp gezwungen hat, der sich bereits auswirkt. Speziell betroffen sind davon die beiden Technischen Universitäten des Landes in Wien und Graz. Sie sind auf teures Gerät angewiesen, das derzeit weder neu beschafft, noch repariert werden kann.
Lehre betroffen, Forschung weniger
Wenn man mit Hans Sünkel, dem neuen Rektor der Technischen Universität Graz über Forschung spricht, ist von Aufbruchstimmung die Rede. Geldmittel von außen sind Sünkels Ziel - von der Industrie sollen mittelfristig 35 Prozent statt wie bisher nur 25 Prozent des Uni-Budgets ausmachen.

Weniger optimistisch ist der Rektor allerdings bei der Lehre: "Wir haben heuer sechs Millionen Euro weniger im Budget - das sind acht Prozent: Wer weiß, wie wenig Spielraum das Rektorat hat, kann ermessen, dass ausschließlich gespart werden muss und keine zusätzlichen Ausgaben drin sind," so Sünkel im ORF-Radio.
"Forschung ist kein Lichtschalter"
Dass man im Bildungsministerium darauf hinweist, dass nur das heurige Budget so knapp gewesen sei, ist für Hans Sünkel da ein schwacher Trost: "Man kann Forschung nicht wie mit einem Lichtschalter auf- oder abdrehen", so Sünkel.
Wiener TU-Insititute vor Lehr-Aufschub
Auch an der Wiener TU kracht es im Gebälk: die ersten Institute haben schon Schwierigkeiten, den Lehrbetrieb aufrecht zu erhalten, schildert der Rektor der Wiener TU Peter Skalicky. So müssten die Institute für Organische und Physikalische Chemie möglicherweise ihre Praktika auf kommende Semester verschieben.

Trotz Aufnahmestopps, die wiederum die Betreuung der Studenten erschweren, würden die Personalkosten so gut wie das gesamte Budget auffressen, sagt Skalicky. Unter solchen Umständen international konkurrenzfähig, oder gar zur Spitzenuniversität zu werden, sei unwahrscheinlich, meint der Wiener TU-Rektor.

Martin Haidinger, Ö1-Wissenschaft
->   TU Graz
->   TU Wien
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01.01.2010