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Saubere Galvanisierung für heimische Betriebe  
  In der Steiermark wurde eine Methode entwickelt, mit der sich bestehende Galvanisierungsanlagen systematisch zu möglichst abwasser- und abfallfreien Betrieben optimieren lassen.  
Im Falle des Grazer Eloxierbetriebes "Heuberger Eloxal" gelang im Rahmen des österreichischen Forschungsprogrammes "Fabrik der Zukunft" eine 96-prozentige Verringerung des Wasserverbrauches und eine Reduktion des Chemikalieneinsatzes um 20 Prozent. Das Projekt wurde am Mittwoch in Graz präsentiert.
Metall-Veredelung führt zu Abfällen
Ob blitzende Küchen- und Badezimmer-Armaturen oder edel schimmernde Fassadenverkleidungen - die Oberflächenveredelung von Metallen bietet einen unverzichtbaren Schutz vor Korrosion und Abnützung. Dies braucht aber auch sehr viel sauberes Wasser und hinterlässt auch metallhaltige Flüssigkeiten und Schlämme, die als Sonderabfall zu entsorgen sind.

Galvanikabfälle entstehen durch die so genannte Ausschleppung der verwendeten Prozesschemikalien des "Veredelungsbades" in den Spülstufen. Die Behandlung der Spülwässer führt schließlich zu so genannten "Fällungsschlämmen", in denen die Prozesschemikalien in konzentrierter Form zurück bleiben.
Rohstoff-Einsparungen sind möglich
"Sieht man sich den Verbrauch an Elektrolyt in deutschen und österreichischen Betrieben an, dann sieht hier wie da Differenzen im Bedarf, die sich um das Sieben- bis Achtfache unterscheiden. Bei den eingesetzten Rohstoffen sind also durchaus Einsparungsmöglichkeiten vorhanden", sagte Johannes Fresner vom Grazer Forschungsunternehmen Stenum GmbH.
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Optimierung vorhandener Anlagen
Fresner hat das Projekt ZERMEG (Zero Emission Retrofitting Method for the Galvanizing Industry) vor zwei Jahren gemeinsam mit den Instituten für Verfahrenstechnik sowie für nachhaltige Systeme an der TU Graz sowie steirischen Galvanisierern gestartet. Nachdem es in Österreich mehrere ältere Anlagen gibt, hat man sich im Zuge der Forschungsarbeit um die Optimierung vorhandener Anlagen bemüht.
->   ZERMEG
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Betriebsprozesse werden dokumentiert und optimiert
"Die Methode beginnt mit einer schrittweisen Dokumentation der Anlage in einem Fließbild", so Fresner. Durch den Vergleich der Realverbrauche mit den im Idealbetrieb theoretisch notwendigen lassen sich Punkte und Prozessschritte aufzeigen, in denen Optimierungsmaßnahmen eingreifen sollten.

Die Umsetzung bei Heuberger gelang durch exakte Überprüfung der betrieblichen Prozesse, Simulationen zur Prozessoptimierung im Labor, tägliche Datenerhebung der Umweltinformationen, Aufbau eines Umweltberichtwesens sowie Umweltkostenrechnung. Laufende Überprüfung der Umwelt- und Produktionsanlagen und die ökologische Bewertung von Einsatzstoffen ergaben ein exaktes Prozessverständnis.
96 Prozent weniger Wasser, 20 Prozent weniger Chemie

Geschulte Mitarbeiter, Investitionen in Anlagen und weitere Maßnahmen führten dazu, dass in diesem Betrieb heute die Spülwassermenge um 96 Prozent und der Einsatz von Chemikalien um 20 Prozent gesenkt werden konnten, berichtete Fresner.

Auf Grund dieser Ergebnisse wurde das Projekt jüngst mit dem "Neptun"-Wasserpreis der Ministerien für Umwelt und Arbeit ausgezeichnet.
->   Fabrik der Zukunft
->   "Neptun"-Wasserpreis
->   Heuberger Eloxal
->   www.innovatives-oesterreich.at
 
 
 
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01.01.2010