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Forscher machen einzelne Zell-Moleküle sichtbar  
  Mittlerweile untersuchen Forscher bereits einzelne Protein in Zellen. Ein österreichisches Kooperationsprojekt gehört zu einer der wenigen Gruppen weltweit, die solche Untersuchungen durchführen können.  
Das erklärten am Donnerstag Fachleute bei einem Hintergrundgespräch des GEN-AU-Programms (Genomforschung in Österreich) in Wien.
Projekt "Ultrasensitive Genomik und Proteomik"
"Derzeit sind schon 164 Genome von Organismen sequenziert. Heuer wird jede Woche ein Genom publiziert. Es gibt 641 Projekte, die derzeit in Arbeit sind", erläuterte Christian Mittermayr von der Lambda GmbH in Freistadt.

Das alles führt in Richtung des Studiums der feinsten Stoffwechselabläufe auf der Ebene von Zellen. Das von vier unabhängigen österreichischen Gruppen gebildete Projekt "Ultrasensitive Genomik und Proteomik" entwickelt dazu entsprechende Werkzeuge und Technologieplattformen.
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Das Genomforschungsprogramm GEN-AU
Genomforschung ist eines der zentralen Wissenschaftsfelder des 21. Jahrhunderts. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat daher ein Forschungsprogramm entwickelt, das sowohl wissenschaftspolitische als auch wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Ziele anspricht. Das Österreichische Genomforschungsprogramm GEN-AU startete vor einem Jahr. Alle GEN-AU-Projekte werden derzeit erstmals vom wissenschaftlichen Beirat evaluiert.
->   GEN-AU
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Markierung mit fluoreszierenden Farbstoffen
"Wir sind mittlerweile weltweit die einzige Gruppe, die Einzelmoleküle auf unsere Art und Weise in Zellen analysieren kann", erklärte Hannes Stockinger vom Institut für Immunologie der Universität Wien.

Das System besteht darin, dass einzelne Proteine in Zellen mit Hilfe von Antikörpern mit fluoreszierenden Farbstoffen markiert werden. Unter einem ultra-feinen Mikroskop (Nanoreader) werden diese Moleküle durch Laserstrahlen kurz zum Leuchten gebracht. Dieses Signal wird aufgenommen und analysiert.
Vorteil gegenüber anderen Methoden
Der Vorteil der Methode: Andere derartige Verfahren verwenden als Markierung Goldkügelchen, mit denen Proteine markiert werden.

Diese sind aber im Vergleich zu den Eiweißstoffen unverhältnismäßig groß. Das kann dazu führen, dass sich die beobachteten Proteine nicht mehr natürlich verhalten. Es könnte zur Beobachtung schlichtweg falscher Abläufe in Zellen kommen.
Stoffwechselvorgänge direkt beobachten

"Das System arbeitet praktisch online", sagte Mittermayer. So lassen sich Stoffwechselvorgänge direkt in lebenden Zellen verfolgen. Das geht hin bis zu der Beobachtung der Interaktion von einzelnen Eiweißstoffen.

Das Budget für dieses Projekt beträgt rund 5,2 Mio. Euro. Die Projektleitung liegt beim Institut für Biophysik der Universität Linz.
->   Lambda (Labor für molekularbiologische DNA-Analysen)
->   Institut für Immunologie der Universität Wien
->   Institut für Biophysik der Universität Linz
->   www.innovatives-oesterreich.at
 
 
 
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01.01.2010