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Österreichs Beteiligung an "Planeten-Jägern"  
  Mit dem kanadischen Satelliten "Most" kreist ein neuer Horchposten um die Erde, welcher der "Musik" der Sterne lauscht und sich auf die Suche nach Planeten macht. Österreich ist an Bau und Forschung beteiligt.  
Werner Weiss vom Institut für Astronomie der Uni Wien ist das einzige nicht-kanadische Mitglied im wissenschaftlichen Konsortium für "Most".

Außerdem steht in der Bundeshauptstadt eine von drei Bodenstationen für die Kommunikation mit "Most", die von den Wiener Astronomen in Kooperation mit der Technischen Universität (TU) Wien gebaut wurde.
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Most
"Most" ist im Vergleich zu anderen Satelliten ein Billig-Projekt. Er hat die Größe eines Koffers und ein Gewicht von 60 Kilogramm. Das Gesamtbudget wird mit acht Mio. US-Dollar (6,84 Mill. Euro) beziffert. Die österreichische Beteiligung wird von der österreichischen Weltraumagentur ASA laut deren Mitarbeiter mit 300.000 Euro unterstützt.
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Kleiner Satellit, große Fragen
"Most" ist ein kleiner Satellit, der aber große Fragen beantworten soll", erklärt Weiss. Es handelt sich dabei um die Fragen nach dem Alter des Universums, die Zukunft der Sonne und nach der Existenz extrasolarer erdähnlicher Planeten. Dazu werden kleinste Helligkeitsschwankungen von Sternen mit höchster Präzision gemessen.

Diese Schwankungen, die den Astronomen Hinweise über das Innere der Himmelskörper geben, entstehen durch das Pulsieren der Sterne, ihr permanentes Ausdehnen und Schrumpfen. Um diesen Vibrationen, quasi der Musik der Sterne, zu "lauschen", müssen geringste Veränderungen der Helligkeit gemessen werden. Um dies zu erfassen, wird das "Most"-Teleskop bis zu 60 Tage auf einen Stern fixiert.
Weitere Projektbeteiligungen
Um die wissenschaftliche Kontinuität zu wahren, streben die Wiener Astronomen die Beteiligung an künftigen "Planeten-Jäger"-Missionen an. Fix ist bereits die Teilnahme an dem Projekt "Corot", ein Satellit der französischen Weltraumagentur C.N.E.S. Auch dabei handelt es sich um ein sogenanntes Small-Mission-Projekt mit einem Gesamtbudget von knapp 30 Mio. Euro.

Ebenfalls bereits fixiert ist die Beteiligung Österreichs an dem Weltraum-Teleskop "Herschel" der Europäischen Weltraumorganisation ESA, das ab 2007 die Nachfolge des ESA-Infrarot-Weltraum-Teleskop ISO antreten soll. Österreich liefert für eines der drei Messinstrumente ein "On-Board-Datenreduktionssystem".
Pläne für die Zukunft
Um die bisherigen Aktivitäten fortzusetzen wünscht sich der Astronom eine Beteiligung an zwei weiteren geplanten Missionen: Der ESA-Satellit "Eddington" soll sich ab 2008 mit vier je 60-Zentimeter-Teleskopen auf die Suche nach erdähnlichen Planeten machen. Und die ESA-Mission "Gaia" stellt laut Weiss den Höhepunkt der bisherigen Planeten-Jäger dar.

Voraussetzung für eine Beteiligung der Wiener Astronomen an diesen beiden Missionen wäre eine Unterstützung durch die öffentliche Hand. "Dabei handelt es sich nur um wenige bis mehrere 100.000 Euro", sagt Weiss.
->   Institut für Astronomie der Uni Wien
->   Technische Universität Wien
->   Austrian Space Agency - ASA
->   www.innovatives-oesterreich.at
 
 
 
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01.01.2010