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Lehrbuch: Schon Pharaonen kauten Kaugummi  
  Ein historisches Lehrbuch - der "Papyrus Ebers" - beweist es: Schon die Pharaonen kauten Kaugummi. Als Mittel gegen Mundgeruch wurden kleine Kügelchen aus verschiedensten Zutaten verwendet.  
Ägypten war vor 3.500 Jahren nicht nur für seine Pyramiden berühmt, sondern auch für seine Heilkunst:

Aufschluss darüber gibt der "Papyrus Ebers", ein medizinisches Lehrbuch, das 879 Rezepte, Lehr- und Zaubertexte gegen Leiden aller Art enthält, berichtet das Magazin National Geographic Deutschland in seiner November-Ausgabe.
Myrre, Weihrauch und Melone zum Kauen
Ein Mittel gegen Mundgeruch wurde vor allem von den Frauen geschätzt: Kügelchen aus Myrre, Weihrauch, Melone und anderen Zutaten - das war nichts anderes als der erste Kaugummi.
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Behandlung von Schnupfen, Zahnweh, Haarausfall ...
Ägyptische Ärzte heilten Alltagskrankheiten wie Schnupfen, Bauch- und Zahnweh, hatten Mittel gegen Haarausfall und Körpergeruch und wussten über Empfängnisverhütung Bescheid. Sie konnten Körperteile amputieren und mit hölzernen Prothesen den Verletzten wieder zu einem normalen Leben verhelfen.
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"Papyrus Ebers": Vor 140 Jahren entdeckt
"Papyrus Ebers" wurde vor etwa 140 Jahren in einem Grab in Theben gefunden und wird in der Universitätsbibliothek Leipzig aufbewahrt. Diese Sammelhandschrift zeigt, dass sich die Krankheiten und Wehwehchen im Laufe von 3.500 Jahren wenig verändert haben.

Auch die alten Ägypter litten an Arthritis und unter schlechten Zähnen, hatten Kreislaufprobleme und Migräne. Infektionskrankheiten wie Tuberkulose waren keine Seltenheit, und sogar Krebsfälle können heute nachgewiesen werden.
Hausärzte und Spezialisten praktizierten
Die erkrankten Ägypter suchten den Rat ihres Hausarztes oder in schwierigen Fällen auch den eines Spezialisten.

Viele der verschriebenen Mittel klingen nach guter alter Hausapotheke: Bei Asthma verordnete der Arzt Johannisbrotfrucht gekocht in süßem Bier, Muttermilch half gegen Schnupfen. Pfefferzäpfchen wurden zur Empfängnisverhütung eingesetzt, und mit Honig linderte man Augenleiden.

Wie heute mussten die Heilmittel vier Tage lang geschluckt, inhaliert oder gegurgelt werden. Wenn das Medikament in dieser Zeit nicht anschlug, taugte es nichts.
Falschbehandlung: Römersalat als Potenzmittel
Zuweilen lagen die alten Ägypter mit ihren Heilmitteln aber auch falsch, so galt bei ihnen der so genannte Römersalat als Potenzmittel. Die Griechen nannten ihn später zu Recht einen Liebestöter, denn er enthält Substanzen, die matt und müde machen.
->   National Geographic Deutschland
->   Informationen zum "Papyrus Ebers" (UB Leipzig)
 
 
 
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01.01.2010