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Heuer mehr Pflanzenkrankheiten und Schädlinge  
  2003 war vor allem auf Grund der ungewöhnlich heißen Witterung ein "gutes Jahr" für Pflanzenschädlinge wie den Borkenkäfer. Auch der Feuerbrand, eine Krankheit etwa von Obstbäumen, breitete sich aus.  
Ebenso wird man sich an vorzeitig welkende Blätter an Kastanienbäumen in Österreich vorläufig gewöhnen müssen, die 1989 eingeschleppte Miniermotte scheint sich dauerhaft wohl zu fühlen.
Große Schadholzmenge durch Borkenkäfer
Erste Schätzungen durch das Bundesamt und Forschungszentrum für Wald (BFW) gingen von einer Verzehnfachung der Schadholzmengen wegen Borkenkäferbefalls aus. Dieses Katastrophen-Szenario wurde zwar mittlerweile relativiert, 2003 wird dennoch in den Chroniken der Forstwirte einen unrühmlichen Ehrenplatz einnehmen.
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Bisher 1,3 Millionen Festmeter gemeldet
Bis jetzt seien rund 1,3 Millionen Festmeter Schadholz offiziell gemeldet worden, endgültige Aussagen könnten erst nach Auswertung aller Zahlen treffen, sagte Hannes Krehan von der BFW auf Anfrage der APA. Zum Vergleich, die Gesamtschadensmenge durch den Borkenkäfer für 2002 wird mit 600.000 Festmeter angegeben.
->   Bundesamt und Forschungszentrum für Wald (BFW)
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Feuerbrand breitete sich von West nach Ost aus
Der Feuerbrand, eine Baum- und Strauchkrankheit, die durch das Bakterium Erwinia amylovora verursacht wird, hat sich in diesem Jahr weiter von Westen nach Osten ausgebreitet.

Bisher waren vor allem Vorarlberg, Tirol und Oberösterreich betroffen, heuer mussten auch in der Apfelkammer Österreichs - der Steiermark - erste Bäume gefällt werden. Einmal ausgebrochen, gilt der Feuerbrand als unheilbar, die betroffenen Pflanzen bzw. Triebe können nur radikal ausgeschnitten und die Reste vernichtet werden.
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Obstbäume und Ziergehölze gefährdet
Gefährdet durch den Feuerbrand sind neben Apfel-, Birnen- und Quittenbäumen auch Ziergehölze wie der Feuerdorn. Erstmals in Österreich nachgewiesen wurde der Erreger 1993 in Vorarlberg.
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Miniermotte: Bekämpfung wenig erfolgreich
Auch gegen die Kastanien-Miniermotte Cameraria ohridella ist kurzfristig offenbar kein Kraut gewachsen. Ihre Larven leben in den Blättern von Rosskastanien und verursachen ein frühzeitiges Welken der Blätter.

Fachleute haben wenig Hoffnung, dass der Parasit in absehbarer Zeit ebenso von selbst verschwindet wie er gekommen ist. Derzeit wird - hauptsächlich in Parks und Gärten - der Häutungshemmer Dimilin gegen die Motten eingesetzt.

Versuche, den Schädling mit natürlichen Feinden, etwa Schlupfwespen, zu bekämpfen, waren bisher wenig erfolgreich. Der Einsatz von Fallen, die auf Kastanien-Lockstoffen (Kairomonen) beruhen, ist noch im Versuchsstadium.
->   Alles zum Borkenkäfer in science.ORF.at
->   Der Feuerbrand im science.ORF.at-Archiv
->   Artikel zum Stichwort Miniermotte in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010