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Altholz: Rohstoff oder Sondermüll?  
  Ist Altholz ein wertvoller Rohstoff für neue Produkte oder schlicht Sondermüll? Diese Frage stellen sich Forscher der Holzforschung Austria im Rahmen des neuen Kompetenzzentrums "Holztechnologie".  
Die Wissenschaftler wollen dabei erstmals systematisch untersuchen, wie sich Schadstoffe - etwa aus Lacken oder Holzschutzmitteln - während des Verarbeitungsprozesses verhalten. Die Holzforschung Austria - ehemals Österreichisches Holzforschungsinstitut - feiert am Donnerstag ihr Fünfzigjahr-Jubiläum.
Recycling für die Zukunft
Derzeit landet noch das meiste Altholz auf der Deponie, doch das wird sich schon bald ändern. Mit Jänner 2004 darf nämlich nur noch Abfall mit einem organischen Gehalt von unter zehn Prozent abgelagert werden.

Der organische Baustoff Holz wird dadurch zum Problem, andere Lösungen - etwa das bisher kaum eingesetzte Recycling - sind gefragt.

Auch für die angestrebte Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes wäre die Wiederverwertung von Holz sinnvoll, schließlich stellt der Naturstoff eine wichtige Senke für das Treibhausgas dar.
Verunreinigung durch Farben, Lacke und Öle
Doch so einfach ist die Sache nicht, erklärte Projektleiter Michael Gann von der Holzforschung Austria gegenüber der APA.

Zwar ist Holz der Natur-Baustoff schlechthin, bei der Verarbeitung wird er aber mit Lacken, Lasuren, Ölen oder Holzschutzmitteln mehr oder weniger verunreinigt. Verarbeitet man einen Mix aus Althölzern etwa zu neuen Spanplatten, so könnte das Probleme bereiten.
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Schadstoff-Eliminierung bei Herstellung
Teilweise können derlei Schadstoffe aber auch während des Produktionsprozesses auch eliminiert werden, berichtete Gann über erste Ergebnisse der Studie. So zeigte sich, dass beim Zerkleinern von gebrauchtem Holz Lackschichten effektiv vom Material abbröseln können, übrig bleibt das fast reine Holz.
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Eisenbahnschwellen sind praktisch unbrauchbar

Die wenigsten Probleme in puncto einer späteren Wiederverarbeitung machen Hölzer, die lediglich geölt und/oder gewachst wurden.

Dabei sind die aufgetragenen Schichten relativ dünn, auch die verwendeten Materialien sind wenig problematisch. Schon bedenklicher sind lackierte oder mit Holzschutzmitteln behandelte Hölzer. Praktisch unbrauchbar sind schwer kontaminierte Eisenbahnschwellen.

Diese sind schließlich ständig Feuchtigkeit und Witterung ausgesetzt und wurden im Laufe der Geschichte der Eisenbahn mit teilweise gar nicht mehr nachvollziehbaren Holzschutzmitteln und Giften behandelt, damit sie möglichst lange halten. Ähnliches gilt für alte Telegrafenmasten.
->   Holzforschung Austria
->   Kompetenzzentren in Österreich
->   www.innovatives-oesterreich.at
->   Alles zum Stichwort Holz im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010