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Forschungsförderung: Auf dem richtigen Weg?  
  Mit dem Maßnahmen im Rahmen des Konjunkturpaketes soll vor allem auch die heimische Forschung einen deutlichen Schub erhalten. Doch gute Rahmenbedingungen alleine reichen dafür nicht aus, meint der Präsident der Forschung Austria, Erich Gornik.  
Im Konjunkturpaket III der Bundesregierung ist ein Schwerpunkt die Forschungsförderung. Sie gilt jedenfalls als ein zentraler Schlüssel für die Konjunkturbelebung.

Der Präsident der Forschung Austria, Erich Gornik meint, die Regierung bewege sich mit ihrer Forschungsförderungspolitik in die richtige Richtung. Die richtigen Rahmenbedingungen allein reichten aber für einen guten Forschungsstandort nicht aus.
Modernisierung der Unis so rasch nicht möglich
Es müssten auch ausreichend gute Köpfe für die Forschung vorhanden sein. Die besten Köpfe in ausreichender Zahl etwa von den Universitäten zu bekommen, werde aber nicht so rasch gelingen, erklärte Gornik gegenüber dem ORF Radio.

Der Grund: An den Unis gibt es einen großen Anteil an pragmatisierten Mitarbeitern, sodass ein rascher Umbau der alten Strukturen gar nicht möglich ist.
Gute Forscher sind gesamtgesellschaftlicher Gewinn
Man könne nicht einfach berechnen, wie viel pro eingesetztem Forschungseuro am anderen Ende als Gewinn herauskommt, warnt Gornik. Normalerweise haben Forschungsinvestitionen einen Rücklaufzeitraum von zehn Jahren.

Gut ausgebildete Forscher bringen aber auf jeden Fall einen Gewinn für die ganze Gesellschaft, meint Gornik. Denn sie heben das Ausbildungsniveau in der Gesellschaft insgesamt. Und ein großer Stock an gut ausgebildeten Forschern schlage sich letztlich auch in gutem Management in der Wirtschaft nieder.
Zu wenig internationale Forschungslabors
Ein Grundproblem der Forschung in Österreich sei der Mangel an großen internationalen Betrieben mit großen Forschungsabteilungen in Österreich.

Die Forschungsinvestitionen der Wirtschaft machen in Österreich noch weniger als 60 Prozent aller Forschungsinvestitionen aus, EU-Ziel sind zwei Drittel der Gesamtausgaben. Gornik hält dennoch die zusätzlichen öffentlichen Fördermittel für den richtigen Weg: "Die Wirtschaft folgt nach, wenn der Staat die richtigen Karotten hinhält."
Fördermittel nicht gießkannenartig verteilen
Wichtig sei nun, von oben herab zu entscheiden, in welchen Bereichen österreichische Forscher international mithalten können und diese mit den zusätzlichen Forschungsmitteln dann gezielt weiter zu fördern, sagt Gornik.

Nanotechnologie, Quantenphysik oder Biotechnologie seien Beispiele für Bereiche, die besonders gefördert werden müssten. Ziel sollte sein, die Hälfte der Forschungsfördermittel breit zu streuen, die andere Hälfte aber eben nur noch in wenige ausgewählte Felder zu investieren.

Franz Simbürger, Ö1-Wissenschaft
->   Forschung Austria
Aktuelles zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Erste Details zur geplanten Forschungsstiftung (30.10.03)
->   Konjunkturpaket: Geld für die Forschung (29.10.03)
 
 
 
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01.01.2010