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Wiener Institut für Krebsforschung wird 50  
  Österreich liegt auf dem Gebiet der Krebstherapie, -diagnose und -prävention im internationalen Spitzenfeld. In Wien feiert am Freitag das Institut für Krebsforschung sein 50-jähriges Bestehen.  
Immer noch offene Fragen
50 Jahre und die Diagnose Krebs sei immer noch beängstigend, meint Institutsvorstand Rolf Schulte-Hermann im Jubiläumsband anlässlich 50 Jahre Institut für Krebsforschung der Universität Wien.

Viele Probleme seien noch ungelöst, aber die Krankheit habe bereits einiges von ihrer Bedrohung verloren, relativiert der Krebsforscher.
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Krebs in Österreich
Pro Jahr erkranken 35.000 Österreicherinnen und Österreicher an Krebs, 19.000 Menschen in Österreich sterben pro Jahr an einer Krebserkrankung.
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Kurzgeschichte des Instituts
1953 wurde das Institut unter dem Namen "Österreichisches Krebsforschungsinstitut¿ in Wien eröffnet. Die Wissenschaftler widmeten schon damals ihre Forschungen sowohl der Krebstherapie als auch der Vorbeugung und relativ früh befasste sich das Institut mit der Krebsstatistik.

In den 50er und 60er Jahren wurde auf der Straße Geld zugunsten des Institutes gesammelt - 1,4 Millionen Euro kamen zusammen. 1966 (anlässlich der Feier zum 600-jährigen Bestehen der Universität Wien) wurde das Institut der medizinischen Fakultät der Universität Wien eingegliedert.
Formelle "Auflösung" in den 80ern
Die 80er Jahre waren turbulent: Das Forschungsinstitut wurde zunächst in vier selbständige Einheiten geteilt - in das Institut für Tumorbiologie und Krebsforschung, das Institut für Angewandte und Experimentelle Onkologie, die Einrichtung Epidemiologie der Neoplasmen und das Tierlabor.

Formell war das Krebsforschungsinstitut 30 Jahre nach seiner Gründung aufgelöst worden, wie es im Jubiläumsband des Instituts heißt. Doch nach wenigen Jahren wurden die Einrichtungen wieder zusammengeführt.
Krebsforschung damals und heute
Als das Institut vor 50 Jahren seine Arbeit aufnahm, waren Ursache und Entstehung von Krebserkrankungen weitgehend unbekannt, wie in der Jubiläums-Broschüre zu lesen ist. Belegt war lediglich, dass radioaktive Strahlung und einige Chemikalien (wie Teer und Arsen) Krebs hervorrufen können.

Heute ist laut Krebsforschungsinstitut gesichert, dass Krebs überwiegend von äußeren Faktoren verursacht wird und dass die Erkrankung in vielen Fällen vermeidbar wäre. Mittlerweile wird z.B. ein Drittel der Krebserkrankungen auf das Rauchen zurückgeführt, ein weiteres Drittel auf Überernährung.
Wissen wird nicht angenommen
Erfolgreiche Prävention scheitere nicht mehr am fehlenden Wissen, sondern an mangelnder gesellschaftlicher Akzeptanz. So könnte laut Institut für Krebsforschung der Verzicht auf Zigaretten jedes Jahr bis zu 6.000 Österreichern das Leben retten.
Fortschritte in Früherkennung und Verständnis
Auch die Früherkennung habe in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht - z. B. bei Haut, Brust-, Prostata- und Darmkrebs. Zu den jüngsten Forschungserfolgen des Wiener Instituts zählt der Nachweis, welche Proteine Tumorzellen etwa bei Lungenkrebs gegen Chemotherapie resistent machen.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
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Die Broschüre "Krebsforschung gestern - heute ¿ morgen", die die Geschichte und die Leistungen des Instituts darstellt, ist im Buchhandel um 15 Euro erhältlich.
->   Institut für Krebsforschung - die Broschüre zum Herunterladen
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->   Institut für Krebsforschung
 
 
 
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01.01.2010