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Aufholbedarf bei Schutz-Impfungen  
  Österreichs Kinder werden zu wenig geimpft. Bei Masern, Mumps und Röteln liegt die Durchimpfungsrate nur bei 70 Prozent. Doch sollten mehr als 90 Prozent gegen die Infektionskrankheiten immunisiert werden.  
Die gesundheitlichen Bedrohungen durch Infektionskrankheiten werden nur allzu leicht wieder verdrängt - paradoxerweise oft gerade dann, wenn eine Krankheit durch Impfungen seltener geworden ist. Das Problem ist, dass viele Eltern die Gefahren etwa von einer schweren Gehirnhautentzündung wieder vergessen. Man sieht nur noch die "schweren" Nebenwirkungen der Schutzimpfung.
Lücken bei der Masern-Impfung
Bei den Impfungen von Kleinkindern und Kindern im Volksschulalter bestehen Lücken. Masern zum Beispiel sind eine schwere Infektionskrankheit. Jeder kann daran erkranken. Für ältere Menschen können Masern schlimme Folgen haben.

Sieben bis neun Prozent der Kinder mit Masern bekommen eine Mittelohrentzündung, ein bis sechs Prozent eine Lungenentzündung und bis zu 0,2 Prozent eine Gehirnhautentzündung als Komplikation.
Bessere Organisation
Durch eine bessere Organisation will Gesundheitsstatssekretär Reinhart Waneck die Durchimfpungsrate steigern. Derzeit werden die Impfungen von den Ländern organisiert. Das soll in Zukunft anders werden.

"Man könnte im Sinne eines zentralistischen Föderalismus gewisse Maßnahmen zwischen den Ländern koordinieren, damit dieser Bereich effizienter wird. Impfen sollte nicht nur guten Einzelinitiativen überlassen bleiben. In Österreich besteht keine Impfpflicht. Impfen bleibt demzufolge den einzelnen Patienten selber überlassen.

Dabei soll es auch bleiben. Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten: Man könnte sich auch überlegen, eine Durchimpfung mit dem Mutter-Kind-Pass zu verbinden", meinte der Gesundheits-Staatssekretär bei einer Pressekonferenz zum Thema "Impfen rettet Leben" in Wien.
FSME ist sicher
"Die FSME-Impfung mit der auch für Kinder zugelassenen FSME-Impfung ist sicher", meinte
Waneck weiter. "Eltern sollen sich nicht durch die Diskussion über Nebenwirkungen verunsichern lassen. Es gibt keine außergewöhnlichen oder irgendwie ernsten Komplikationen. Wir haben von 900.000 Impfportionen bereits 600.000 verwendet. Es hat nur in vier Fällen ein leichtes Fieber gegeben. Man weiß aber, dass bei allen Impfungen im Grunde ein leichtes Fieber bei drei Prozent der Kinder auftreten kann.¿

Bisher werden rund 70 Prozent gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft. Ziel sei ein Anteil von über 90 Prozent.

APA/Edith Bachkönig, Ö1-Wissenschaft
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01.01.2010