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UN-Klonverbot: Entscheidung zwei Jahre verschoben  
  Die Entscheidung der Vereinten Nationen (UN) über ein globales Verbot des Klonens von Menschen ist am Donnerstag - mit nur einer Stimme Mehrheit - um zwei Jahre verschoben worden.  
Frühestens im Herbst 2005 kann nun eine Abstimmung über eine entsprechende Konvention durch die UN-Vollversammlung erfolgen.
Abstimmungsergebnis zeigt zwei Lager
Wie sehr die Klonfrage die UN-Staaten in zwei große Lager gespalten hat, machte das Abstimmungsergebnis deutlich: 80 Staaten stimmten für die Verschiebung, 79 stimmten dagegen, während sich 15 der Stimme enthielten.
Vollständiges Klonverbot
Die USA und zahlreiche weitere Staaten, die gegen den von Iran im Namen der Islamischen Konferenz gestellten Verschiebungsantrag stimmten, befürworten eine Konvention über ein vollständiges Verbot des Klonens von Menschen.

Ein nationales Gesetz gegen das Klonen, wie etwa in Deutschland, ist in den USA jedoch bisher nicht erlassen worden, so dass Wissenschaftler in Amerika auf diesem Gebiet weiterarbeiten.
Gegen reproduktives, für therapeutisches Klonen
Eine andere große Gruppe unter Führung Belgiens, Großbritanniens, Chinas, Singapurs und Japans will nur einem Verbot des reproduktiven Klonens zustimmen, das Babys mit dem identischem Erbgut eines Elternteils erzeugen würde.

Das so genannte therapeutische Klonen, mit dem menschliche Embryos in einem sehr frühen Stadium für die Gewinnung von Ersatzgewebe und -organen im Labor erzeugt werden, soll nach den Vorstellungen dieser Staaten nicht verboten werden.
Verschiebung in Hoffnung auf Konsens
Beide Gruppen hatten Resolutionen gemäß ihrer Positionen vorbereitet. Es war jedoch klar, dass mit Abstimmungen über diese beiden Entwürfe für eine künftige Konvention jede Chance auf einen Konsens vergeben worden wäre.

Damit wäre die Spaltung der Weltorganisation in der Klonfrage zementiert worden. Darauf hatten auch die islamischen Staaten bei der Einbringung ihres Verschiebungsantrages hingewiesen.
->   United Nations (UN)
->   Alles zum Stichwort Klonverbot in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010