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Mitarbeiter lassen sich nicht kaufen  
  Geld regiert die Welt, entscheidet jedoch nicht über die Firmenloyalität. Hoch qualifiziertes Personal lässt sich am ehesten durch die so genannten "weichen" Werte motivieren.  
Ein inzwischen unumstrittenes Faktum: Zufriedene Mitarbeiter sind die Grundlage für den Erfolg auf dem Markt. Finanzielle Anreize reichen jedoch nicht aus, um bei Firmenaufkäufen übernommene, hoch qualifizierte Computer- und Telekommunikationsfachkräfte an das neue Unternehmen zu binden.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der "Babcock Graduate School of Management" an der Wake Forest University, veröffentlicht im "Journal of High Technology Management Research".
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Immaterielle Werte zahlen sich aus
Offensichtlich sind es überwiegend "weiche" Werte, die diese Mitarbeiter bei der Stange halten. Darunter fallen die im Unternehmen erzielte Stellung, die Bedeutung der eigenen Arbeit und der Grad der Selbstverantwortlichkeit.

"Im Kampf um qualifizierte Mitarbeiter sollten Geld und Aktienoptionen eher spärlich eingesetzt werden. Sie sollten nie die einzige Antwort auf die Herausforderung sein, Mitarbeiter mit Weltklasse-Wissen anzuwerben und im Unternehmen zu halten", erklärt Michael Lord, einer der Autoren der Studie.
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Maschinen lassen sich übernehmen - Menschen nicht
In den vergangenen Jahren sei es oft zu Firmenaufkäufen gekommen, um dem eigenen Unternehmen hochkarätige Fachkräfte zu verschaffen. Doch im Gegensatz zu Maschinen seien die übernommenen Mitarbeiter nicht ans neue Unternehmen gebunden. Gerade nach Firmenübernahmen setze oft eine Abwanderung der besten Kräfte ein.
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Geld ist kein Motivationsfaktor
Die meisten Firmenchefs versuchten Kündigungen mit finanziellen Anreizen zu verhindern - zumeist die völlig falsche Strategie, so Lord: "Bei Aufkäufen im High-Tech-Bereich haben diese Mitarbeiter oft unerwartet hohe Gewinne aus Kurssteigerungen ihrer Aktienbeteiligungen während der Übernahme erzielt. Geld ist für sie kein Motivationsfaktor mehr. Zudem sind sie für Konkurrenzunternehmen durch die Firmenübernahme umso wertvoller geworden."

Lord und sein Team von der Wake Forest University hatten rund 100 Unternehmen der Computer-, Telekommunikations- und Biotechnologie-Branche untersucht, die kürzlich andere Firmen aufgekauft hatten.
->   Wake Forest University
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Kategorien der Mitarbeitermotivation
Die Möglichkeiten der Mitarbeitermotivation wurden in den letzten Jahren von Firmenchefs eingehend untersucht. An erster Stelle sollte die Schaffung eines angenehmen Arbeitsklimas stehen. Banal, aber wahr: Menschen, die Spaß an ihrer Beschäftigung haben, arbeiten besser.

Eine zentrale Rolle bei der Mitarbeitermotivation spielt außerdem Wertschätzung. Je mehr Bestätigung ein Arbeitnehmer an seinem Arbeitsplatz erfährt, desto loyaler wird er sich seinem Arbeitgeber gegenüber verhalten.
->   Ansätze zur Mitarbeitermotivation
Japanische Verhältnisse
Welche Probleme entstehen können, wenn Mitarbeiter nicht gut behandelt werden, wird in Japan deutlich. Dort versteht man unter Mitarbeitermotivation primär das Unter-Druck-Setzen der Angestellten. Massiver Druck hat jedoch zur Folge, dass Mitarbeiter zusammenbrechen oder sich teilweise sogar das Leben nehmen. Der Tod durch Überarbeitung ist unter dem Phänomen "Karoshi" bekannt geworden.

(red)
->   Mehr über
 
 
 
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01.01.2010