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Experte: Amselsterben wird in Zukunft weitergehen  
  Mit dem Wiederauftreten des so genannten Amselsterbens in den Sommermonaten der kommenden Jahre rechnet ein heimischer Experte. Die Virus-Infektion habe sich auch 2003 weiter ausgebreitet.  
Trotz der gelsenfeindlichen Witterung habe sich die durch das Usutu-Virus verursachte Infektion 2003 weiter ausgebreitet, schreibt Herbert Weissenböck, von der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW) in der BirdLife-Zeitschrift "Vogelschutz in Österreich".

Gelsen gelten als wichtigster Überträger der Vogelkrankheit, die hauptsächlich Amseln betrifft.
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2001 erstmals gesicherte Nachweise des Virus
Erstmals gab es 2001 gesicherte Nachweise des Usutu-Virus. Bis heute wissen die Veterinärmediziner nicht, wie der Erreger nach Österreich kam. Der bei uns zu beobachtende Virus-Stamm hat nämlich eine Eigenschaft, die in der Heimat des Usutu - Afrika - nicht zu beobachten ist: Infizierte Vögel werden krank und sterben. Offen bleibt auch, ob Gelsenstiche der einzige Übertragungsweg für das Virus darstellt. Die Forscher vermutet, dass sich die Tiere auch gegenseitig anstecken können.
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Vereinzelt bei Blaumeisen, Singdrosseln u.a.
Nicht alle heimischen Vögel sind gleich empfindlich. Neben der Amsel, bei der es regional mehrfach zu Massensterben kam, wurde das Usutu bisher vereinzelt bei Bartkäuzen, Blaumeisen, Haussperlingen, Kohlmeisen, Singdrosseln und Kleibern sicher nachgewiesen.

2002 mussten die Forscher und Tierschützer Hoffnungen begraben, wonach das Virus nach dem ersten Auftreten 2001 über den Winter zu Grunde gegangen sein könnte. Bei der Einschleppung vieler exotischer Erreger ist dies nämlich der Fall.
Infektionen heuer in Wien, Mödling, Baden, Tulln ...
Tatsächlich breitete sich der Erreger 2002 und auch 2003 weiter aus. Heuer wurden Infektionen in Wien und den niederösterreichischen Bezirken Wien Umgebung, Mödling, Baden, Wiener Neustadt, Neunkirchen, Bruck/Leitha, Gänserndorf, Mistelbach, Korneuburg, Tulln nachgewiesen.

Gesicherte Usutu-Fälle betrafen auch die burgenländischen Bezirke Eisenstadt Umgebung, Oberpullendorf und Güssing. Aus anderen Bundesländern sei weder über vermehrte Todesfälle bei Amsel berichtet worden, noch würden gesicherte Laborergebnisse vorliegen.
->   Veterinärmedizinische Universität Wien
->   Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010