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Natürliche Eiweiße gegen resistente Bakterien  
  Antibiotika resistente Bakterien verbreiten sich mit rasanter Geschwindigkeit. Der übertriebene Einsatz antibakteriell wirksamer Medikamente ist nur ein Grund dafür. Grazer Wissenschaftler haben nun neue Möglichkeiten gefunden, wie man krankmachende Bakterien abtöten kann.  
Peptide-die Lösung für die Zukunft?
Kleine Eiweißkörper, sogenannte Peptide, die aus höchstens 30 Aminosäuren bestehen, könnten möglicherweise schon bald eine schlagende Waffe gegen Antibiotika resistente Bakterien sein. Diese Eiweißkörper werden von fast allen Organismen produziert und besitzen, ein ganz besondere Fähigkeit: Sie können die Zellmembran von Bakterien direkt angreifen.

''Wenn man das vereinfacht ausdrückt, dann schlagen sie Löcher in die Zellmembran und die Zelle fließt aus und bricht auf'', so Dr. Karl Lohner vom Institut für Biophysik und Röntgenstrukturforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Unterscheidung auf Grund der elektrischen Ladung
Die Eiweißverbindungen können auf Grund der unterschiedlichen elektrischen Ladung von Zellen die Oberfläche eines Bakteriums und einer menschlichen Zelle erkennen. Aus diesem Grund greifen sie nur Bakterien an.
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Säugetier- und damit auch menschliche Zellen weisen im Gegensatz zu Bakterien, die negativ geladen sind, keine elektrische Ladung auf - sind also neutral. Die Abwehrpeptide wiederum sind positiv geladen
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Medikament in zwei bis drei Jahren
''Der erste Unterscheidungspunkt ist eine elektrostatische Wechselwirkung zwischen den unterschiedlichen Ladung'', so Dr. Lohner. Die Peptide dürften sich allerdings auch noch an anderen Merkmalen orientieren, nur sind die noch nicht geklärt. Trotzdem rechnen die Grazer Wissenschafter, dass in 2 bis drei Jahren die ersten Medikamente auf der Basis dieser Eiweißverbindungen zur Verfügung stehen werden.
 
 
 
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01.01.2010