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Aventis-Preis für Melanom-Diagnose mit PC-Hilfe  
  Ein PC-unterstütztes System zur Begutachtung von Hautproben und besseren Diagnose von Melanomen haben Forscher der Universität Graz entwickelt. Dafür erhielten sie einen Preis der Aventis-Stiftung.  
Weiters ausgezeichnet wurde ein Team für eine Arbeit zur Aufklärung der Abläufe beim Transport von Blutfetten (Lipiden) in das Gehirn sowie die Wirkung des Immunbotenstoffes Interleukin-8 auf bösartige Zellen.
Frühe Diagnose entscheidend
Hautkrebs im Frühstadium ist fast immer heilbar, bei späterer Diagnose sinken die Chancen der Patienten jedoch rapide. Zur leichteren Diagnose hat das Grazer Forscherteam von der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie das computerunterstützte System entwickelt.

Die wichtigste Methode zur Abklärung verdächtiger Befunde ist nach wie vor die Untersuchung einer Hautprobe durch den Pathologen. Das geschieht mittels Auflichtmikroskopie, bei der der Dermatologe in die obersten Schichten der Haut Einsicht nehmen kann, und schließlich durch die Untersuchung einer Hautprobe unter dem Mikroskop durch den Spezialisten.
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Mikroskop, Computer, Software ...
"Wir haben mit TCA (Tissue Counter-Analyse) ein System geschaffen, das bei der Untersuchung von histologischen Hautproben helfen soll. Es besteht im Grunde aus einem Mikroskop und einem Computersystem samt der entsprechenden Software", so Armin Gerger von der Uniklinik für Dermatologie.
... analysieren Hautprobe
Die für die Untersuchung aufbereitete Hautprobe wird unter das Mikroskop gebracht. Das Computersystem kann zunächst zwischen zellulärem Gewebe und dem restlichen enthaltenen Gewebe wie Fettzellen und Bindegewebe unterscheiden. Dann beurteilt es, wie viel Prozent der Zellen aus der verdächtigen Hautveränderung bösartig sind.

"Das erfolgt vor allem durch die Analyse der Farb- und Grauwertparameter, die sich mit dem Mikroskop feststellen lassen", so Gerger.
Lernfähiges Programm
Das Programm ist außerdem lernfähig. Mittlerweile sind darin die Informationen aus rund 120.000 Untersuchungen enthalten. Als Grenze, bei der von einem erhärteten Melanom-Verdacht gesprochen werden kann, ergab sich ein Anteil von "bösartigen Elementen" von über 50 Prozent.
"Trefferquote" von 93 Prozent

Der Grazer Forscher: "Wir haben das System an 200 Proben gutartiger und an 200 Proben von Melanomen getestet. Zwei Pathologen dienten mit ihren Befunden als Korrektiv. Die Sensitivität unseres Systems - also die Eignung, damit fragliche melanomartige Veränderungen zu entdecken - lag bei 93 Prozent." Die Spezifität, der Anteil der richtigen negativen Befunde bei Proben von Gesunden, betrug 96 Prozent.
->   Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie
->   Aventis Forschungspreise
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->   Mehr über die Aventis-Preise der vergangenen Jahr
 
 
 
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01.01.2010