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Sonnenfleck: Erneut Polarlichter über Österreich  
  Der seit Monaten höchst aktive "Sonnenfleck Nr. 486" hat sich auf Grund der Eigenrotation der Sonne wieder der Erde zugewandt, prompt gab es in der Nacht auf Freitag auch über Österreich erneut Polarlichter.  
Vor allem in Ostösterreich seien am Donnerstag zwischen 20.00 und 23.00 Uhr eindrucksvolle Erscheinungen zu beobachten gewesen, meldet Gerald Duma vom Geomagnetischen Dienst der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) auf der Hohen Warte in Wien.

Über die Homepage der ZAMG seien Berichte aus Salzburg, Kärnten, Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich eingegangen.
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Ende Oktober: Sonnenstürme trafen die Erde
Der Sonnenfleck hatte bereits Ende Oktober für Polarlicht-Erscheinungen über Österreich gesorgt. Dann hatte sich das aktive Gebiet um den Sonnenfleck auf die der Erde abgewandte Seite der Sonne gedreht. Die Sonne dreht sich innerhalb von 27 Erdentagen einmal um ihre eigene Achse.
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Polarlichter hierzulande eher ungewöhnlich
Bild: dpa
Der Himmel über einer bayerischen Ortschaft (Aufnahme vom 31.10.03).
Polarlichter über Österreich sind eher ungewöhnlich. Sie entstehen, wenn von der Sonne ausgesandtes Material in die Erdatmosphäre gelangt und dort für die bekannten Lichterscheinungen sorgen.

Am leichtesten erreicht dieser Sonnenwind an den Polen die Erdatmosphäre, da sich hier Teilchen entlang der magnetischen Feldlinien bis in tiefere Schichten vormogeln können. Generell wirkt das irdische Magnetfeld als Schutzschild gegen den Sonnenwind.

Nur wenn die Sonne sehr aktiv ist und viel Material in den Weltraum bläst, sind auch bis in unsere Breiten Polarlichter möglich.
Unangenehme Auswirkungen der Sonnenstürme
Bild: dpa
Der Himmel über der norwegischen Insel Kvaloya
(Aufnahme vom 30. Oktober 2003).
Neben den Nord- oder Polarlichterscheinungen können Sonnenstürme auch unangenehme Auswirkungen für das Leben auf der Erde haben. Am häufigsten werden Satelliten in Mitleidenschaft gezogen, Navigation und Kommunikation über die künstlichen Trabanten können ausfallen, besonders gefährdet ist dabei etwa die Luftfahrt.

In Extremfällen können elektrische Anlagen auch auf der Erde geschädigt werden. Für Österreich bestehe bezüglich terrestrischer Einrichtungen allerdings keine Gefahr, betonen Experten.
Weitere Polarlichter könnten zu sehen sein
Sollte es in den kommenden Tagen klare Nächte geben, so lohnt hin und wieder ein Kontrollblick zum Himmel, die Polarlichter könnten sich auf Grund der anhaltenden Aktivität von "Sonnenfleck Nr. 486" jederzeit wiederholen. Die ZAMG bittet um Wahrnehmungsberichte über ihre Homepage.
Besonders viele UFO-Meldungen
Wie stets beim Auftreten von Polarlichtern in unseren Breiten, laufen derzeit auch bei den UFO-Meldestellen die Telefone heiß.

In Memmingen (Deutschland) wollen Beobachter laut der Nachrichtenagentur AFP ein "Hammer-UFO" beobachtet haben, in Koblenz sahen Menschen "mächtige Lichtgebilde, die nicht von dieser Erde sind". Stimmt - sie sind von der Sonne.
->   Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG)
->   Animierte Bilder vom Sonnensturm (NASA)
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Himmelsleuchten: Zweiter Sonnensturm traf Erde (31.10.03)
->   Sonnenaktivität befindet sich im Jahrtausendhoch (29.10.03)
->   Solare Eruption: Heftige Aktivität auf der Sonne (29.10.03)
->   Unbekannte Strukturen bei Sonnenflecken entdeckt (14.11.02)
 
 
 
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01.01.2010