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Antarktis: Einzige totale Sonnenfinsternis des Jahres  
  Unzählige Pinguine, aber nur wenige Menschen sind am Montag am Südpol Zeugen der einzigen totalen Sonnenfinsternis des Jahres geworden. Um 4.49 Uhr Ortszeit (Sonntag 23.49 Uhr MEZ) verschwand die Sonne über dem ewigen Eis und tauchte Teile der Antarktis für knapp zwei Minuten in Dunkelheit.  
300 "Schattenanbeter"
Bild: EPA
Die Sonnenfinsternis, aufgenommen
von der Casey-Station in der Antarktis
Für einen Blick auf das seltene Spektakel auf halbem Weg zwischen Südafrika und Neuseeland hatten 300 "Schattenanbeter" einen Sonderflug der australischen Fluglinie Qantas gebucht. Andere Bewunderer des Naturphänomens genossen an Bord des früheren sowjetischen Eisbrechers "Kapitan Chlebnikow" das Naturschauspiel.

Gemeinsam mit neun Kollegen beobachtete der australische Wissenschaftler Bob Jones die Sonnenfinsternis auf einer Insel sechs Kilometer vor der australischen Davis-Forschungsstation. Trotz Wolken sei die Sicht gut gewesen, sagte Jones.

Geschützt durch Sonnenbrillen "konnte man sehen, wie im letzten Stadium die gesamte Sonne außer einem kleinen Abschnitt bedeckt war." Obwohl die Umgebung vom allgegenwärtigen weißen Eis geprägt sei, sei die Umgebung spürbar dunkler geworden.
Kosten: 7.600 Euro
Etwa 300 Wissenschaftler und Interessierte beobachteten die Finsternis an Bord einer Boeing 747 der Qantas-Airline. Fast 9.000 Dollar (7.600 Euro) kostete ein Platz in dem von Melbourne aus gestarteten Sonderflug.

"Niemand hat bisher eine totale Sonnenfinsternis in der Antarktis gesehen", schwärmte Passagier Andrew Klekociuk. Dem australischen Wissenschafter zufolge gab es 1985 die letzte vollständige Sonnenfinsternis in der Region; diese habe aber nicht betrachtet werden können. Anders in diesem Jahr, da die Sonne über der Antarktis auch während der Nacht sichtbar blieb.
Pinguine wenig beeindruckt
Mehr als hundert Touristen erwarteten an Bord des Eisbrechers "Kapitan Chlebnikow", der vor dem russischen Antarktis-Stützpunkt Mirny Anker geworfen hatte, den entscheidenden Moment. Das Schiff war vor drei Wochen im südafrikanischen Hafen Port Elizabeth in See gestochen. Trotz Ticketkosten von bis zu 30.000 Euro war die Reise nach Angaben der Organisatoren ausgebucht.

Den Liebhabern war die Sonnenfinsternis viel Geld wert, die Pinguine aber ließ der Anblick kalt. "Sie zeigten keine Zeichen von Erregung oder Sorge oder so etwas", erklärte der australische Experte Jones.
->   NASA-Website zur Sonnenfinsternis
->   Mehr zum Thema in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010