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Impfen durch Essen  
  Schutzimpfungen soll man in Zukunft nicht durch Spritzen, sondern durch Essen bekommen. In Australien und den USA züchten Forscher bereits die Nahrungsmittel dazu.  
Impfungen ohne Stich
Wissenschaftler arbeiten an Impfmethoden, die das Stechen überflüssig machen. In der Schweiz wird bereits ein Grippeimpfstoff verwendet, der durch die Nase - über einen Nasenspray - eingeatmet wird. Bald schon soll es möglich sein, dass man Impfstoffe über Nahrungsmittel zu sich nimmt. Die ersten Plantagen mit genetisch veränderten Kartoffeln werden bereits angebaut.
Antigen im Essen
Die Wissenschaftler züchten transgene Pflanzen, die einen bestimmen Wirkstoff erzeugen. Wenn man diese isst, hat man den Impfstoff mitgegessen.

In Australien zum Beispiel gibt es Felder mit Kartoffeln, die vor Masern schützen können. Diese Kartoffeln enthalten das Antigen gegen Masern.

Auch mit Bananen, Reis und Bohnen kann man Impfstoffe unter die Menschen bringen, sagte der Leobener Kinderarzt Ingomar Mutz gegenüber dem ORF Radio. In den USA werden bereits Studien mit Menschen durchgeführt.
Partys mit Impfbananen
"Der Sinn ist, dass man dadurch auch jene Teile der Bevölkerung erreichen kann, die niemals impfen gehen. Bei Masern etwa liegt die Durchimpfungsrate in Österreich bei nur 70 Prozent. Wenn Kinder nur Bananen essen müssen, um vor Masern geschützt zu sein, wäre es einfacher, so viele wie möglich zu erreichen. Man könnte etwa Bananenpartys veranstalten, auf denen alle Kinder Impfbananen essen, die vor Masern schützen," so Mutz
Marktreife in 15 Jahren
Bis die Impfstoff-Nahrungsmittel marktreif sein werden, wird es noch 15 Jahre dauern. "Heute ist es wichtig", meint Mutz, "dass man Kinder vor Keuchhusten und Lungenentzündung schützt. Die Impfungen dazu, die Pneumokokken und Meningokokken-Impfungen gibt es bereits und werden auch bald eingesetzt."

Edith Bachkönig, Ö1-Wissenschaft
 
 
 
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01.01.2010