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Gefährliche Kinderkrankheiten: Impfstoffe fehlen  
  Gegen viele Infektionskrankheiten bei Kindern gibt es noch keine Schutzimpfungen. Nicht nur weniger gefährliche wie Keuchhusten und Mittelohrentzündung, sondern auch lebensbedrohliche wie Lungenentzündung und Gehirnhautentzündungen sind davon betroffen.  
Brech-Durchfall, Keuchhusten, Nebenhöhlen- und Mittelohrentzündung, Lungenentzündung und Gehirnhautentzündung sind unter Kindern stark verbreitet. Vor allem in Heimen stecken sich Kinder häufig gegenseitig an.

Die Bakterien, die diese Krankheiten auslösen, sind zu einem Großteil Meningokokken und Pneumokokken.
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Pneumokokken/ Meningokokken
Pneumokokken sind Bakterien, die bei der Hälfte der gesunden Bevölkerung im Rachenraum leben und nichts bewirken. Bei schwachen Menschen (vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und alten Menschen ) können jedoch gefährliche Infektionen z.B. eine Lungenentzündung oder die gefürchtete Hirnhautentzündung ausbrechen. Ähnlich die Meningokokken. Sie sind besonders gefährlich, weil sie das so genannte Waterhouse-Friderichsen-Syndrom auslösen können. Das ist eine Infektion, die durch Blutvergiftung entsteht, schlagartig auftritt und mit dem Tod enden kann.
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Impfstoffe könnten helfen
Die durch die Bakterien verursachten Todesfälle und tausende Spitalsaufenthalte jährlich könnte man verhindern, wenn man die richtigen Impfstoffe hätte, sagt der Kinderarzt vom Krankenhaus Leoben Ingomar Mutz:

¿Gegen Pneumokokken-Meningitis und Meningokokken sind bereits Impfstoffe zugelassen. Sie werden schon bald eingeführt werden. Wir arbeiten aber an dem Ziel, vor mehr Krankheiten zu schützen."
Gefährliche Viren
Es gäbe allerdings noch viel zu viele Krankheiten, gegen die man noch keinen Impfstoff habe, so Mutz weiter. Als Beispiel nennt der Arzt Rotaviren und Parainfluenza-Viren.
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Rotaviren und Parainfluenza Viren
Parainfluenza-Viren sind für Erwachsene ungefährlich, können aber bei kleinen Kindern neben Schnupfen und Bronchitis auch den gefährlichen Pseudokrupp verursachen. Es handelt sich um eine Entzündung des Kehlkopfes, die den Atemweg einengt. Die Säuglinge bekommen Atembeschwerden und können im schlimmsten Fall ersticken.

Das Rotavirus ist der häufigste Erreger von nicht bakteriellen Entzündungen des Magen-Darm-Traktes bei Säuglingen und Kleinkindern. Für diese ist das Virus gefährlich, weil die dadurch ausgelösten Brech-Durchfälle oft vier bis fünf Tage dauern. Der damit einhergehende Flüssigkeitsverlust führt häufig zu Austrocknung, die lebensgefährlich werden kann.
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Gefahr für Jung und Alt
Der Grund, warum Säuglinge und Kleinkinder besonders gefährdet sind: Ihr Immunsystem ist meist noch zu schwach, um gegen die Viren und Bakterien ankämpfen zu können.

Ähnlich auch der Grund, warum ältere Menschen angreifbar sind. Ihr Immunsystem nimmt mit zunehmendem Alter an Stärke ab. Menschen ab 65 sollten deshalb ebenfalls gezielt geimpft werden.

Edith Bachkönig, Ö1-Wissenschaft
 
 
 
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01.01.2010