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Experte: Nadeln als AIDS-Risiko stark unterschätzt  
  Verseuchte Spritzen sind in Ländern mit mangelnder medizinischer Hygiene nach Expertenansicht ein stark unterschätztes AIDS-Risiko: Je nach Land gingen bis zu 50 Prozent aller HIV-Neuinfektionen auf dieses Konto - und damit mehr als durch ungeschützten Sex.  
Diese Warnung spricht der US-Forscher David Gisselquist nach einer Neuauswertung diverser Studien aus: Zudem beschuldigt er die Organisation UNAIDS, dieses Problem heruntergspielt zu haben.
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Der Artikel "WHO accused of huge HIV blunder" von James Randerson erscheint im Wissenschaftsmagazin "New Scienitst" (Ausgabe vom 6.12.03, Seiten 8-9) .
->   "New Scientist"
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Kritik an UNAIDS
Das AIDS-Bekämpfungsprogramm der Vereinten Nationen, UNAIDS, habe im Mai 2003 Zahlen von 12 bis 33 Prozent ermittelt, dann aber nicht veröffentlicht.

UNAIDS gab dem Artikel zufolge an, dass die Zahlen in eine größere Studie eingeflossen seien - nach einem anderen Umrechnungsschlüssel läge die Quote jedoch bei nur mehr 2,5 Prozent.
Problem bewusst heruntergespielt?
Manche Forscher vermuten sogar eine gezielte Zurückhaltung bei Weltgesundheitsorganisation WHO und UNAIDS, damit Safer-Sex- und Impfprogramme nicht unterminiert würden.

Gisselquist kritisiert jedoch ebenso wie im Februar bereits Wissenschaftler der britischen Royal Society of Medicine, dass das Problem der verschmutzten Spritzen heruntergespielt werde.
Hygiene-Probleme in Süd-Ost-Asien
Mit einfachen Hygienemaßnahmen könne das Leben zahlreicher Menschen gerettet werden. "Wenn wir diese Nachricht nicht vermitteln können, dann droht die Epidemie in Asien riesengroß zu werden", sagte Gisselquist dem "New Scientist".

In Teilen Süd-Ost-Asiens würden selbst laut WHO 75 Prozent aller Injektionen mit nicht sterilen Spritzen durchgeführt.
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Film gibt erschütterndes Beispiel
Ein erschütterndes Beispiel dafür liefert die Reportage "To live is better than to die" (Zu leben ist besser als zu sterben) des Filmemachers Weijun Chen, die zum Welt-AIDS-Tag auf Arte ausgestrahlt wurde und derzeit auch im Kino zu sehen ist:

Sie beschreibt das Leben und Sterben einer fünfköpfigen Familie in einem Dorf der zentralchinesischen Provinz Henan. Dort und in sechs umliegenden Provinzen hatten sich in den 90er Jahren schätzungsweise 370.000 Menschen durch mangelhafte Hygiene beim Blutspenden mit HIV angesteckt.
->   Reportage "To live is better than to die"
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Aktuelles zum Thema AIDS/HIV in science.ORF.at:
->   AIDS 2003: Bereits 40 Millionen Infizierte (25.11.03)
->   HIV-Resistenz als Erbe der Pockenepidemien (18.11.03)
->   Gentech-Bakterien als Schutz gegen HIV? (8.9.03)
->   HIV-Varianten können genetisches Material austauschen (16.7.03)
 
 
 
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01.01.2010