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Neuer BSE-Test für lebende Tiere entwickelt  
  Deutsche Forscher haben einen neuen BSE-Test für lebende Tiere entwickelt. In einer Feldstudie konnten demnach mehr als 500 Blutproben infizierter und gesunder Rinder zu 95 Prozent korrekt bestimmt werden.  
Die Forscher um Dieter Naumann vom Robert Koch-Institut in Berlin bedienen sich eines analytischen Standardverfahrens, der so genannten Fourier-Transform Infrarot Spektroskopie.
BSE: Eindeutige Diagnose bislang erst nach dem Tod
Ein Computerprogramm erkennt anschließend die speziellen Spektren des Blutes infizierter und gesunder Tiere, schreibt das britische Fachmagazin "New Scientist" in seiner aktuellen Ausgabe. Bisher kann der Rinderwahnsinn BSE nur nach dem Tod der Tiere eindeutig festgestellt werden.
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Empfindlichkeit des Tests muss noch verbessert werden
Das neue Verfahren könnte eine unnötige Schlachtung verhindern und möglicherweise auch bei vorsorglichen Reihenuntersuchungen ganzer Herden helfen. Dafür muss die Empfindlichkeit des Tests jedoch noch verbessert werden, sagte Naumann. Denn die bisher untersuchten BSE-Blutproben stammten fast ausschließlich aus dem Endstadium der Krankheit. In Verdachtsfällen könne der Test jedoch bereits jetzt helfen.
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Mehr Proben, aussagekräftigerer Datenpool
Je mehr Proben ausgewertet würden, umso aussagekräftiger werde der Datenpool, erklärte RKI-Forschungsleiter Dieter Naumann. Die Verfeinerung des Erkennungsprogramms sei nun eine Aufgabe für ein Spezialunternehmen.
Lebendtests zur Diagnose untypischer Fälle gefordert
Göttinger Forscher um Bertram Brenig hatten gemeinsam mit US-Kollegen bereits im Mai einen anderen BSE-Bluttest für lebende Tiere vorgestellt.

Brenig plädierte kürzlich angesichts von BSE-Fällen bei vergleichsweise jungen Rindern in Frankreich und Japan für solche Lebendtests, da diese untypischen Fälle nicht von den herkömmlichen Verfahren erfasst würden.
->   Mehr dazu: Forscher präsentieren ersten BSE-Lebendtest (17.5.03)
Wichtigster Schutz: Entfernung von Risikomaterial
Der Münchener BSE-Experte Hans Kretzschmar hatte betont, der wichtigste Schutz sei und bleibe die Entfernung von BSE-Risikomaterial wie Nervengewebe, Milz und Darm bei Schlachtrindern.
->   Robert Koch-Institut
->   "New Scientist"
Mehr zum Stichwort BSE im science.ORF.at-Archiv:
->   BSE-Experte fordert Tests für alle Briten (2.12.02)
->   Modifiziertes Protein könnte vor BSE schützen (24.9.03)
 
 
 
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01.01.2010