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Nachhaltige Mülldeponien gegen Umweltschäden  
  Die Rückstände aus der Müllverbrennung werden heute großteils getrennt entsorgt, oft mit unangenehmen Auswirkungen für die Umwelt. Ein neuer, nachhaltiger Deponieansatz könnte Abhilfe schaffen.  
Jährlich eine halbe Tonne Müll pro Kopf
Etwa eine halbe Tonne Müll fällt in den Industrieländern jährlich pro Kopf an und der Großteil davon wird verbrannt. Was mit den Rückständen aus der Verbrennung passiert, kritisiert die Münchner Umweltmineralogin Soraya Heuss-Assbichler als ausgesprochen kurzsichtig. Sie testet gerade ein neues nachhaltiges Deponiepilotprojekt.
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Ausschwemmung von Schwermetallen
Die verschiedensten Rückstände aus der Müllverbrennung werden heute getrennt entsorgt. Die grobe Schlacke etwa landet vielfach als Baumaterial auf den Straßen. Die feinstkörnigen Rauchgasreinigungsrückstände werden durchwegs untertags deponiert. In beiden Fällen kann es allerdings zur Ausschwemmung von giftigen Stoffen wie Schwermetallen kommen.
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Alles gemeinsam lagern ist umweltfreundlicher
Eine wesentlich nachhaltigere Art der Entsorgung seien Monodeponien, also Deponien, auf denen alle Arten von Rückständen gemeinsam gelagert werden, denn hier binden sich die Stoffe gegenseitig. Das haben neueste Untersuchungen an einem Pilot-Monodeponie-Projekt in Rosenheim eindeutig ergeben.
Speicherminerale in Monodeponien
¿Wir haben beobachtet, dass sich in dieser Deponie Speicherminerale bilden, die dazu führen, dass Salze und Schwermetalle an Ort und Stelle fixiert werden, und damit deren Ausschwemmung stark herabgesetzt wird¿, sagte Soraya Heuss-Assbicler gegenüber dem ORF-Radio.

Und noch ein zweiter Grund spricht für Monodeponien: Schwermetalle können sich hier nämlich zu abbaufähigem Material verfestigen.
Monodeponien: Lagerstätten der nächsten Jahrhunderte
¿Die Konzentrationen der Schwermetalle sind im Prozentbereich, und damit ist es eigentlich verschwenderisch, die zu zerstreuen. Es ist besser, sie zu konzentrieren, sie zu halten und dort zu stabilisieren.¿

Monodeponien könnten so also die Lagerstätten der nächsten Jahrhunderte werden.

(Maria Mayer/red)
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01.01.2010