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Krebsforschung wird in Wien konzentriert  
  Wien ist doch noch auf dem Weg in Richtung eines Standortes für "Life Science-Forschung": Der deutsche Pharmakonzern Boehringer Ingelheim (BI) konzentriert alle seine im Aufbau befindlichen Krebsforschungs-Aktivitäten in der Bundeshauptstadt.  
Derzeit entsteht in Meidling ein neues Forschungsgebäude. Ein Netzwerk, das vom Institut für Molekulare Pathologie (IMP) sowie den Biotechnologie-Kapazitäten von BI bis hin zum automatisierten Wirkstoff-Screening und zur Wirkstoff-Chemie reicht, soll dafür sorgen, dass ab dem Jahr 2006 die ersten neuen Onkologie-Arzneimittel des Konzerns - sozusagen "discovered in Austria" - auf den Markt kommen.
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Boehringer Ingelheim Austria
"Boehringer Ingelheim Austria ist ein Verbund-Standort. Hier wird die Forschung für die Onkologie konzentriert, die derzeit noch parallel an den Standort Wien und Biberach (Deutschland) läuft. Weiters sind wir ein Standort für die Entwicklung und die Produktion von Biotechnologie-Arzneimitteln, wir betreuen von hier aus den Markt in Mittel- und Osteuropa und schließlich sind wir in der Tiergesundheit engagiert", erklärte BI-Austria Geschäftsführer Klaus Stochl.
->   Boehringer Ingelheim
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Neue Arzneimittel gegen Krebs entwickeln
Während in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten oft beklagt wurde, dass es in Österreich nur wenig Pharma-Forschung gebe, hat sich das Bild - auch durch die Aktivitäten des deutschen Konzerns - zu wandeln begonnen.

Peter Swetly, Forschungsleiter von BI in Österreich und seit mehr als zwei Jahrzehnten Biotechnologie-Vorkämpfer in der Alpenrepublik: "Boehringer Ingelheim hat sich vor sechs Jahren entschlossen, mit großer Intensität in das Indikationsgebiet der Onkologie einzusteigen. Auf diesem Gebiet hat das Unternehmen bisher keine Produkte. Mit der Konzentration dieser Forschungsaktivitäten in Wien soll eine kritische Größe erreicht werden. Wir wollen völlig neue Arzneimittel gegen Krebserkrankungen entwickeln."

Das könnten Biotechnologie-Produkte genauso wie synthetisch herstellbare Wirkstoffe sein.
Entdeckung neuer Behandlungen in Wien
Und so könnte laut Peter Swetly, Forschungschef von BI in Österreich, die Entdeckung und die Verwirklichung neuer Behandlungsprinzipien gegen Krebserkrankungen am Standort in Wien ablaufen: "Unsere Aufgabe ist die 'Drug Discovery' (Entdeckung von Wirkstoffen). Am Institut für Molekulare Pathologie hingegen geschieht die Suche nach neuen Zielen für potenzielle Therapien."
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Was alles in Wien ablaufen soll
- Entdeckung von Targets für neue Krebstherapien (IMP)

- Validierung (Bewertung) dieser möglichen Ansatzpunkte für
Therapien (BI)

- Konstruieren von Testverfahren, um mit ihnen Wirkstoffe für die geplante Therapie zu finden.

- Roboter-unterstütztes High-Throughput-Screening, welche Substanzen in Frage kommen könnten.

- Chemische Forschung zur Optimierung der Grundsubstanzen, die in dem genannten Screening-Verfahren entdeckt wurden.

- Verbesserung der "Leit-Substanzen" in Richtung Kandidat-Stoffe für Arzneimittel.

- Klärung von Formulierungsfragen (Welche Wirkstoff-Form ist am günstigsten?).
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Erstes Produkt 2006 auf dem Markt
Wie langfristig solche Projekte sind, geht aus dem Zeitrahmen, den sich Boehringer Ingelheim für seinen neuen Onkologie-Schwerpunkt gestellt hat, hervor. Swetly: "Wenn alles gut geht, wollen wir mit unserem ersten Produkt im Jahr 2006 auf den Markt kommen."
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Institut für Molekulare Pathologie
Das IMP als Ideenbringer für die Boehringer Ingelheim-Krebsforschung wurde 1985 von BI in Wien gegründet. 1994 erfolgte die BI-Entscheidung für den Onkologie-Schwerpunkt.
->   Institut für Molekulare Pathologie
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(APA)
 
 
 
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01.01.2010