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Erneute Endeavour-Mission  
  Nach einem perfekten Start ins All am frühen Freitag morgen von Cape Canaveral ist das Space Shuttle Endeavour auf dem Weg, die Internationale Raumstation (ISS) mit neuen "Solarflügeln" auszustatten.  
Energie für das Unity-Modul
Auf den Segeln befinden sich Solarzellen, die Sonnenlicht in Gleichstrom verwandeln. Der so gewonnene Strom wird es den drei Bewohnern der ISS ermöglichen, ein Modul zu öffnen, das seit ihrer Ankunft am 2. November verschlossen war. Die kleineren russischen Solarflügel liefern nicht genug Energie, um das Unity-Modul zu heizen.
Die 600 Millionen US-Dollar teuren Flügel sind zum take-off zusammengefaltet. Im offenen Zustand messen sie von Spitze zu spitze 73 Meter und liefern genügend Energie, um auf der Erde 30 mittlere Haushalte zu versorgen.
Start Freitagfrüh bei gutem Wetter
"Mit dieser Mission wird der schwerste, größte und komplexeste Teil der Raumstation zusammengebaut", sagte Ron Dittemore, der Program Manager der Space Shuttle.

Die Endeavour soll am Donnerstag um 22.06 Uhr EST (04.06 Uhr MEZ) starten. Das Wetter sollte keine Verzögerungen verursachen, meinen die Meteorologen. Mit 90% Wahrscheinlichkeit wird der Himmel klar sein.
Drei Spaziergänge im All
Sollte die Endeavour pünktlich starten, wäre das die dritte Mission zur ISS innerhalb von drei Monaten. Die fünfköpfige Crew reiste am Montagabend vom Trainingslager in Houston zum Kennedy Space Center an.


 


Dem Commander des Shuttle, Brent Jett, stehen der Pilot Michael Bloomfield, der Astronaut der kanadischen Space Agency Marc Garneau und die Spacewalker Joseph Tanner und Carlos Noriega zur Seite. Tanner und Noriega werden drei Spaziergänge im All unternehmen, um die Solarflügel anzubringen und die Stromkabel zu verbinden, so dass die Elektrizität zur Station fließen kann.

Derzeit kann die Crew der ISS, die Russen Yuri Gidzenko und Sergei Krikalyov sowie ihr amerikanischer Kommandant Bill Shepherd, nur in zwei der drei ISS-Module leben. Die Energie reicht nicht aus, das dritte zu heizen.

US-Labor Destiny kommt im Jänner
Sind die Solarflügel einmal angebracht, soll sowohl die Unity, als auch ein viertes Modul damit betrieben werden können: das US-Labor "Destiny", das im Jänner ins All geschickt werden soll.
Nur ein gemeinsamer Tag
Die Shuttle-Crew und die drei Bewohner der ISS werden nicht viel Zeit miteinander verbringen können. Die Verbindung zwischen dem Shuttle und der ISS werden erst dann geöffnet, wenn alle drei Spaziergänge im All geglückt sind. Aus verschiedenen Gründen ist der Luftdruck in dem Shuttle geringer als auf der ISS, wo sich die Astronauten durch Luftschleusen von einem Modul ins andere bewegen.

Nur ein gemeinsamer Tag ist ihnen bei der elftägigen Mission vergönnt. Und den werden sie noch damit verbringen, Müll von der Raumstation in das Shuttle zu befördern, der diesen zur Erde zurück transportieren soll.

Der hellste Stern am Himmel
Die 60 Milliarden US-Dollar teure Internationale Raumstation ist ein Gemeinschaftsprojekt der USA, Russlands, Europas, Japans und Kanadas. Vollständig funktionstüchtig soll sie im Jahr 2006 sein. Dann leuchtet sie als einer der hellsten Sterne am nächtlichen Himmel und wird Wohnraum für drei mittlere Haushalte beherbergen.
->   NASA
 
 
 
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