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Frank Rattay
Gesellschaft für Biomedical Engineering,
Technische Universität Wien
 
ORF ON Science :  Frank Rattay :  Technologie 
 
Die schnellsten Österreicher am Computer  
  Wissenschaftler der Technischen Universität Wien erreichen am derzeit schnellsten Computer der Welt eine Rechenleistung von 60 Tflop/s und belegen damit den zweiten Platz beim internationalen Gordon-Bell-Award.  
Die schnellsten Computer der Welt
Die Liste der 500 schnellsten Computer der Welt wird von Blue-Gene-Systemen der IBM dominiert. Der schnellste, der zweitschnellste und weitere sechs von den insgesamt 19 Blue-Gene-Computern finden sich unter den ersten 30.

Österreich hat bereits seit zwei Jahren keinen Computer mehr auf der Top 500-Liste.
->   Liste der Top 500 Computer
Wofür benötigt man Supercomputer?
Höchstleistungsrechner - Supercomputer - werden immer dann benötigt, wenn "normale" Rechner nicht mehr in der Lage sind, die enormen Anforderungen an Rechenleistung und Speicherplatz zu erfüllen, die für eine wirklichkeitsnahe Simulation von Vorgängen in der Natur und der Technik nötig sind.

Probleme, die nur mit Supercomputern lösbar sind, treten z.B. in der Biologie bei Simulationen der Proteinentfaltung oder in der Physik bei der Quantenmechanik von Vielteilchensystemen auf.
Parallelverarbeitung am Computer
Die seit 50 Jahren anhaltende exponentielle Leistungssteigerung von Computersystemen ist nicht zuletzt auf zunehmende Parallelverarbeitung zurückzuführen.

Der derzeit schnellste Computer der Welt - der BlueGene/L-Server - hat mehr als 130.000 Pro-zessoren (Recheneinheiten). Aber auch bei "Standard-PCs" wird Parallelverarbeitung immer stärker eingesetzt.
Software für Parallel-Computer
Zur gleichzeitigen Nutzung mehrer Prozessoren muss die Lösung einer gegebenen Aufgabenstellung in angemessene Teilschritte zerlegt werden. Dies macht die Software-Entwicklung für Parallelrechner zu einer besonderen Herausforderung.
Der Gordon-Bell-Award
Gordon Bell - ein amerikanischer Computerpionier - hat 1987 den nach ihm benannten prestigeträchtigen Preis ins Leben gerufen.

Mit dem Gordon-Bell-Preis werden einmal im Jahr Wissenschaftler geehrt, die mit selbst entwickelter Software eine möglichst gute Nutzung der schnellsten Parallel-Computer der Welt nachweisen können.

Bei der diesjährigen Preisverleihung auf der Supercomputing-Konferenz in Seattle eroberte ein Team von Wissenschaftlern der Technischen Universität Wien um Prof. Christoph Überhuber den zweiten Platz.
60.000 Milliarden Rechenschritte pro Sekunde
Gemeinsam mit amerikanischen Kollegen wurde auf einem Blue-Gene-Computer bei molekular-dynamischen Simulationen die spektakuläre Leistung von 60 Tflop/s - 60.000 Milliarden Rechenschritte pro Sekunde - erzielt.

Diese enorme Rechenleistung entspricht etwa der vierfachen Leistung sämtlicher an allen österreichischen Universitäten vorhandenen Computer, inklusive aller Arbeitsplatz-PCs und zentralen Server.

[Gemeinsamer Text von Frank Rattay und Christoph Überhuber, 2.12.05]
->   Advanced Scientific Computing Team
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Die Arbeiten von Prof. Überhuber und seinem Team werden vom österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF), dem IBM-Forschungslabor in Yorktown Heights (New York) sowie der Universität von Kalifornien unterstützt.
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