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Frank Rattay
Gesellschaft für Biomedical Engineering,
Technische Universität Wien
 
ORF ON Science :  Frank Rattay :  Technologie 
 
Neuer Weltrekord bei Simulationsrechnungen  
  Eine Forschergruppe der Technischen Universität Wien hat in Zusammenarbeit mit amerikanischen Wissenschaftlern einen neuen Rekord hinsichtlich der Rechenleistung auf Super-Computern aufgestellt.  
Bei Simulationen im Bereich der Materialwissenschaften wurde die Rekord-Rechenleistung von 207 Teraflop/s (207 Billionen Gleitpunkt-Rechenoperationen pro Sekunde) erreicht.

Diese enorme Leistung konnte erzielt werden, weil alle 131.072 Prozessoren des größten und schnellsten Computers der Welt zum optimalen Einsatz gebracht wurden. Dieser Rechner, der IBM-Supercomputer BlueGene/L, ist am Lawrence Livermore National Laboratory der Universität von Kalifornien installiert.
Simulationsprogramm "QBOX"
Die Rekordrechenleistung wurde mit dem materialwissenschaftlichen Simulationsprogramm QBOX erzielt, das auf dem Prinzip der Ab-initio-Molekulardynamik (first-principles molecular dynamics, FPMD) beruht.

FPDM-Codes werden für komplexe Simulationen auf atomarer Ebene in der Metallurgie, Festkörperphysik, Chemie, Biologie und Nanotechnologie eingesetzt.

Mit QBOX lassen sich speziell Eigenschaften von Metallen unter extremen Temperatur- und Druckbedingungen vorhersagen.
Mit Gordon-Bell-Preis ausgezeichnet
Für diese Arbeiten, die in der Publikation "Large-Scale Electronic Structure Calculations of High-Z Metals on the BlueGene/L Platform" beschrieben sind, wurde das gesamte Team - damit auch die Forschergruppe von der TU Wien: Stefan Kral, Jürgen Lorenz, Christoph Überhuber - mit dem Gordon-Bell-Preis 2006 ausgezeichnet.
->   Gordon-Bell-Preis
Preis für Hochleistungsrechnen
Der Gordon-Bell-Preis wird seit 1987 jedes Jahr bei der Supercomputing-Konferenz in den USA von der ACM (Association for Computing Machinery) und dem IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers) verliehen.

Der Preis würdigt herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Hochleistungsrechnens und seiner Anwendungen. Er dient der Bewertung und Wertschätzung internationaler Fortschritte auf dem Gebiet des Parallelrechnens.

Initiator und Namensgeber des Preises ist Gordon Bell, ein Pionier des Hochleistungsrechnens. Gordon Bell war bei Digital Equipment Corporation (DEC) - einem der bahnbrechenden amerikanischen Computerunternehmen - in leitender Funktion an der Entwicklung der PDP- und der VAX-Computer beteiligt.
Internationale Anerkennung
Die internationale Anerkennung und Wertschätzung der unter der Leitung von Christoph Überhuber (Institut für Analysis und Scientific Computing der TU Wien) stehenden Forschungsgruppe "Advanced Scientific Computing" hat durch die Auszeichnung mit dem Gordon-Bell-Preis einen Höhepunkt erreicht.

[29.11.06]
->   Advanced Scientific Computing
 
 
 
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