Host-Info
Frank Rattay
Gesellschaft für Biomedical Engineering,
Technische Universität Wien
 
ORF ON Science :  Frank Rattay :  Technologie .  Wissen und Bildung 
 
Neue Studienpläne an der TU Wien  
  Neue Studienpläne sollen noch bessere Berufsaussichten für TU Absolventen garantieren. Am 31. Jänner findet dazu ein Informationstag für die Studien Mathematik, Physik, Elektro- und Informationstechnik statt. Beispiele erfolgreicher Forschungsprojekte von TU Studenten können dabei zur Motivation für die Studienwahl und zur Orientierung dienen.  
Abstimmung auf Qualifikationsprofile
Die Lehrpläne sind nun auf Qualifikationsprofile abgestimmt, die den Anforderungen der zukünftigen beruflichen Tätigkeit der Absolventen entsprechen.

Nach guten mathematischen (gilt nur beschränkt für die Architektur und Raumplanung) und technischen Grundlagen wird zeitgemäßes Spezialwissen vermittelt.

Kennzeichnend dafür ist der Bereich "Informatik" in der Erweiterung der Namensgebung zweier TU-Fakultäten, die nun Fakultät für Technische Naturwissenschaften und Informatik und Fakultät für Elektro- und Informationstechnik heißen.
Das Ziel: Weniger Studienabbrecher
Das Studienangebot wurde deutlich erweitert, etwa durch die Bakkalaureats- und Magisterstudien der Informatik. Durch das abgestufte System, das auch Universitätslehrgänge enthält, wird eine wesentliche Reduktion der Studienabbrecher erwartet.

Mit etwas mathematischer und technischer Begabung und einem gewissen Durchhaltevermögen kann jeder Studienanfänger zu einem akademischen Abschluss kommen.
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Welches Studium soll ich wählen ?
Freude am Studieren und an der Arbeit im anschließenden Berufsleben sollen bei der Entscheidung den Ausschlag geben. Beratung gibt es am Informationstag, bei der Informationsmesse für Beruf und Studium in der Wiener Stadthalle (7. - 10. März) und den Fachschaften der Hochschülerschaft. Neben der Basisausbildung bietet jeder Studienplan zusätzliche Vertiefungsmöglichkeiten je nach Interesse der Studierenden.
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Mathematische Modellierung der Hörvorgänge
Beispielsweise hat Petra Lutter den Studienzweig Wirtschaftsmathematik gewählt, um sich beruflich abzusichern. Während des Studiums verstärkte sich ihr Interesse an den Naturwissenschaften und sie vertiefte sich in die mathematische Beschreibung der Hörvorgänge.

Nach ihrer Dissertation ermöglichte ein Mobilitätsstipendium einen Forschungsaufenthalt an der ETH Zürich und am dortigen Universitätsspital. Durch ihre gute Ausbildung an der TU Wien war sie schnell in die Problematik der Cochleaimplantate eingearbeitet, einer Methode wo taube Menschen durch Elektrostimulation des Innenohrs wieder akustische Wahrnehmungen haben.
Charakteristik der menschlichen Hörvorgänge
Innerhalb kurzer Zeit gelang es ihr durch mathematische Modellierung der biophysikalischen Vorgänge nachzuweisen, dass die im Menschen entstehenden Nervenmuster andere Charakteristika haben, als man sie von Einzelfasermessungen am Hörnerv der Katze kennt.

Bedingt wird dies durch die besondere Struktur der menschlichen Nervenzellen in der Cochlea, die sich von der an allen untersuchten Tieren unterscheidet.
Computersimulation in allen Disziplinen
Da man beim Menschen keine Messelektroden in die Nervenfasern hineinstecken darf, die Resultate der Tiermessungen aber nicht übertragbar sind, ist man auf eine Computersimulation der Vorgänge angewiesen, um die Wirkungsweise von Cochlea Implantaten verbessern zu können.

Eine ähnliche Problematik birgt der Ionenstrahlantrieb in der Weltraumtechnik - die Schwerelosigkeit läßt sich im irdischen Labor nicht herstellen und damit kann man das zu entwickelnde Gerät auf der Erde nicht austesten.
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Mathematik-Physik-Elektrotechnik: Manchmal soll man alles können
Martin Tajmar widmete seine Diplomarbeit und Dissertation der Simulation der physikalischen Vorgänge eines hochpräzisen elektrischen Weltraumantriebs und demonstrierte damit, wie sehr verschiedene Wissenschaftsdisziplinen in einem Projekt gebraucht werden. Nach erfolgreicher Computersimulation wird das Aggregat nun in Seibersdorf gebaut und soll demnächst NASA Satelliten antreiben. Die Arbeit wurde kürzlich mit dem Wissenschaftspreis der Austrian Research Centers ausgezeichnet. Das Bild zeigt die berechnete Ionenkonzentration um die Antriebsstelle - rot bedeutet die höchste Konzentration.
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Computersimulation und Umsetzung
Viele technische, naturwissenschaftliche und ökonomische Fragestellungen werden zuerst in einer Computersimulation untersucht bevor ihre effektive Umsetzung erfolgt - das Wissen dazu erwirbt man an der TU nach Pflichtprogramm oder mit Extra-Engagement in einer Vertiefung zu einem ungleich günstigeren Preis, als es in Firmenkursen angeboten wird.
Informationen zum Tag der offenen Tür am 31. Jänner
->   Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Wien
->   Homepage "physics to school'
 
 
 
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