Host-Info
Frank Rattay
Gesellschaft für Biomedical Engineering,
Technische Universität Wien
 
ORF ON Science :  Frank Rattay :  Kosmos 
 
Erstes österreichisches Experiment auf der ISS  
  Gefährdet die kosmische Strahlung Leben und Gesundheit der Raumfahrer? Von Österreichischen Instrumenten und Auswerteverfahren an Bord der Internationalen Raumstation ISS werden neue Erkenntnisse erwartet.  
Strahlenbiologie im Weltraum
Österreichische Messgeräte zur Strahlungsmessung (Dosimeter) werden am 10. Februar 2001 mit einem russischen ''Progress''-Modul auf die Internationale Raumstation transportiert.

Ziel des österreichisch-russischen Projekts ist die Verbesserung bestehender Methoden für Strahlen- und biologischer Dosimetrie sowie die weitere Erforschung der biologischen Wirksamkeit von komplexen Strahlenfeldern auf den menschlichen Organismus. Damit wird eine 10-jährige erfolgreiche österreichische Weltraum-Forschungstätigkeit fortgeführt.
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Thermolumineszenzdosimetrie
"Thermolumineszenzdosimeter" geben bei ihrer Auswertung die absorbierte Strahlung in Form von Licht ab. Sie werden routinemäßig im Strahlenschutz zur Bestimmung der vom menschlichen Körper absorbierten Dosis verwendet. Durch die unterschiedliche biologische Wirksamkeit verschiedener Strahlenarten stellt diese Messgröße allein kein Maß für das tatsächliche Strahlenrisiko dar. Mit einer am Atominstitut der Österreichischen Universitäten entwickelten Methode ist es möglich, mit diesen Dosimetern unmittelbar die biologisch relevante Dosis und damit das Strahlenrisiko in komplexen Strahlenfeldern (Flugzeuge, Weltraum etc.) zu bestimmen.
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Blick in die Raumstation Mir mit österreichischem Messplatz


Anwendung auf der Erde
Durch die schützende Wirkung der Atmosphäre und des Magnetfeldes der Erde ist die Strahlenbelastung auf der Erdoberfläche nur mehr ein Hundertstel von jener im Weltraum. Auf der Erde steigt mit zunehmender Seehöhe die Strahlenbelastung und kann in Reiseflughöhe bei fliegendem Personal bis zum Zweifachen der jährlichen Bestrahlung am Boden betragen.

Das Risiko einer Zellschädigung oder Krebsauslösung ist bei kurzen Aufenthalten in erhöhter Lage oder beim Fliegen äußerst gering. Mit den Ergebnissen der im Weltraum durchgeführten Messungen wird es möglich sein, Systeme zu entwickeln, die in Bereichen des terrestrischen Strahlenschutzes und auch in der Strahlentherapie angewendet werden können.
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3.000 Tage im Weltall
Beginnend mit der Strahlenüberwachung von Franz Viehböck, dem ersten österreichischen Kosmonauten, sind die österreichischen Messgeräte bereits 3.000 Tage auf der Raumstation MIR, dem Space Shuttle und auf Satelliten zum Einsatz gekommen. Unter anderem wurde die Abschirmung der Weltraumstrahlung und die Verteilung der biologisch relevanten Dosis im Inneren von Raumfahrzeugen genauer untersucht und das Strahlenrisiko der Kosmonauten abgeschätzt.
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Langjährige Zusammenarbeit im Weltraum
Das Atominstitut der Österreichischen Universitäten (Technischer Strahlenschutz, Dosimetrie und Strahlenphysikalische Archäometrie; Univ. Prof. Norbert Vana) führt seit mehr als einem Jahrzehnt wissenschaftliche Projekte im Weltraum durch, in Kooperation mit dem Moskauer Institut für Biomedizinische Probleme und der Austrian Society for Aerospace Medicine/Life Sciences in Space.

Das derzeit laufende Projekt ¿RBO - 2¿ Austria beschäftigt sich mit der biologischen Dosimetrie und der Strahlungsverteilung an Bord der Internationalen Raumstation ISS.
->   Atominstitut der Österreichischen Universitäten
->   Austrian Society for Aerospace Medicine
->   Institut für biomedizinische Probleme
 
 
 
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