Host-Info
Frank Rattay
Gesellschaft für Biomedical Engineering,
Technische Universität Wien
 
ORF ON Science :  Frank Rattay :  Leben 
 
Hirnforschung und "absolutes Gehör"  
  Das absolute Gehör ist in hohem Maße vererbbar, wurde in Science berichtet. Um einen Fehler in einer Melodie wahrzunehmen, braucht man kein "absolutes Gehör". "Relativ" gut zu hören genügt, um die Tonhöhenverhältnisse einer Melodie zu prüfen.  
Gehirn nicht darauf trainiert
Und weil eine genaue Frequenzangabe für die akustischen Wahrnehmungen wenig Bedeutung hat, wird unser Gehirn in seiner Entwicklung nicht darauf trainiert sich exakte Tonhöhen zu merken.

Am Weg von einem Verarbeitungszentrum zum nächsten verschwinden gewisse Informationen aus der Fülle der Nervenimpulse, die von den auditorischen Rezeptorzellen aus dem Innenohr gesendet werden.
->   Vgl. Beitrag Rattay: Drei Codierungsmethoden im Hörnerv.
Im Labyrinth der Hirnforschung
So merken wir beispielsweise nicht wenn ein Lautsprechern falsch gepolt ist - und dabei das Anblasen der Trompete mit einer Unterdruckwelle, statt einer ersten Druckwelle ankommt. Im Hörnervmuster zeigt sich dieser Unterschied, wir haben aber nicht gelernt darauf zu achten - ein darauf ausgerichteter Dekodierungsmechanismus hat sich im Neuronennetz nicht ausgebildet.

Welche Nervenverbindungen bilden und verstärken sich im Lernprozess und welche sind durch den genetischen Code bereits vorprogrammiert ?

Antworten darauf sind von höchstem Interesse im Zusammenhang mit möglichen zukünftigen Reparaturmechanismen im genetischen Bereich. In diesem Zusammenhang ist das Zwillingsexperiment ein kleiner Schritt im Labyrinth der Hirnforschung.
Mehr dazu in science.orf.at:
->   Absolutes Gehör kann vererbt werden
 
 
 
ORF ON Science :  Frank Rattay :  Leben 
 

 
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