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Heinz Slupetzky
Fachbereich für Geographie und Geologie der Universität Salzburg
 
ORF ON Science :  Heinz Slupetzky :  Umwelt und Klima 
 
Nachtrag zum Gletschertagebuch 2006  
  Die Schneefälle Anfang Oktober bedeuteten diesmal nicht das Ende der Gletscherschmelze. Die warmen Temperaturen im außergewöhnlich schönen Spätherbst ließen den Neuschnee im Gebirge bis Ende Oktober wieder schmelzen.  
Die Gletscherzunge der Pasterze war bis zum Hufeisenbruch hinauf blank, auch das Stubacher Sonnblickkees wurde in den letzten Oktobertagen wieder aper.

Die Abschmelzung an den Gletschern endete daher heuer erst am 30. Oktober und damit ungewöhnlich spät.
Bisher spätestes Einschneien
Im langjährigen Durchschnitt wird das (natürliche) Haushaltsjahr um den 1. Oktober beendet. Beim Stubacher Sonnblickkees war seit 1958 - dem Beginn der Aufzeichnungen und Messungen - der früheste Zeitpunkt des Einschneiens am 25. August (1965) und der bisher späteste am 19. Oktober (1987).

Seit 1912 waren späte Termine des Haushaltsendes am Sonnblickkkees: 16. Oktober 1947, 22. Oktober 1946, 23. Oktober 1921, 25. Oktober 1940 und der erwähnte 19. Oktober 1987.
Wieder ein ungünstiger Sommer
Die negativen Massenbilanzen der Gletscher wurden heuer wegen der lang anhaltenden Ablationsperiode verstärkt, doch nur bei besonders tief herabreichenden Gletscherzungen, wie bei der Pasterze, waren die Abschmelzbeträge relativ hoch. Den Hauptanteil am Eisverlust hatte jedoch der warme Juli.

Erst der massive Wintereinbruch ab 30. Oktober mit Schneefällen bis unter 800 Meter herab beendete den für die Gletscher wieder ungünstigen Sommer.

[10.11.06]
->   Gletschertagebuch 2006: Fortsetzung des Trends (5.10.06)
 
 
 
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