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Institut für Geschichte, Universität Salzburg |
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10 ½ Thesen zum World Wide Web (W3) - Erster Teil |
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| | | Eine zentrale Metapher der Informations-Gesellschaft lautet (nicht ganz umsonst), dass sich Technologien immer ''on the cutting edge'' (also: an vorderster Front bzw. auf des Messers Schneide) befinden müssen. |
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Und alle, die schon einmal auf einer Rasierklinge saßen, wissen ganz genau, dass man viel schneller über die Klinge springt, als dass es gelänge, sich auf ihr gemütlich einzurichten.
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Fronten |
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Von Fronten, zumal den vordersten, wollen wir hier überhaupt ganz schweigen (trotz der wieder fortschreitenden Militarisierung Österreichs); denn auch das Internet verdankt seine Existenz, Adam Smith sei's geklagt, keineswegs dem ''freien Markt'', sondern den über das Pentagon hereinfließenden Hunderten Dollarmilliarden aus US-Steuergeldern nach dem Sputnikschock von 1957.
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Hype |
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Alleine der unverschämte Hype, der über uns allen abgeladen wird (noch vor ganz wenigen Jahren hieß das ''Propaganda'' und ''Lügen''), muss massive Gegenwehr provozieren.
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These Eins |
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Das Informationszeitalter wird eher ein Desinformationszeitalter hervorbringen als eine Wissensgesellschaft - wenn man von ''Eliten'' absieht. Das Internet und seine Beherrschung - in jedem Sinne des Wortes - wird daher bei der Interpretation der zukünftigen Welt eine hervorragende Rolle spielen.
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These Zwei |
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Das World Wide Web (W3) ist bisher eigentlich ein English Wide Web und global nur im Sinne der Verbindung der "Eliten". Die nahtlos in die Sili-Colonisation übergehende Coca-Colonisation wird jedenfalls noch zu heißen Diskussionen führen: wobei zu befürchten ist, dass leider in Ermangelung einer konzertierten, ernsthaften wissenschaftlichen Analyse, wiederum nationalistische Reaktionen überwiegen werden.
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Reinhold Wagnleitner in Kölner Beiträge zur Anglo-Amerikanischen Geschichte Hg. Von Michael Wala Heft 1: (August 2000)
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These Drei |
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Das W3 trennt daher mindestens ebenso stark wie es verbindet, nämlich die Gebildeten und Habenden (Knows und Haves) von den (nur in unserem Sinne) Ungebildeten und (in jedem Sinne) Besitzlosen (Know-Nots und Have-Nots).
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These Vier |
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Die jüngsten Trends der Cyber-Economy lassen es zumindest als denkbar erscheinen, dass sich große Teile des Internet tatsächlich zum Intra-Net einiger weniger Großkonzerne (Stichwort: Encartafication) entwickeln. Unser Dilemma könnte also lauten: Gate Way oder Gates' Way?
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These Fünf |
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Dem virtuellen Verschwinden von geographischen und zeitlichen Grenzen und Distanzen, steht eine bisher unvorstellbare und alles andere als virtuelle Zunahme an Kontroll-, Abhör- und Spionagemöglichkeiten im zivilen, militärischen und (im eskalierenden Konflikt zwischen den USA und Europa besonders wichtig) ökonomischen Bereich gegenüber (Stichworte: Echelon, Enfopol und Industriespionage).
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Fortsetzung folgt demnächst in diesem Theater.
Pardon: auf dieser Web-Site.
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