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Institut für Geschichte, Universität Salzburg |
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Erstes Quellenbuch zum 11. September 2001 |
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"Terrorism, Intelligence, and the Next War" |
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Das National Security Archive, ein unabhängiges Forschungsarchiv, das der George Washington University in Washington, D.C. angegliedert ist, ist seit 1985 auf die Archivierung und (Online-)Publikation ursprünglich geheimer US-Regierungsdokumente spezialisiert, deren Herausgabe von Wissenschaftlern und Journalisten erst mit Hilfe des Freedom of Information Act erreicht werden konnte.
Nun hat das Archiv als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 reagiert und erste Dokumente, die sich mit einigen Aspekten der unmittelbaren Vorgeschichte des Terrors beschäftigen, ins Netz gestellt.
Der wenig beruhigende Titel: The 11th September Source Book: National Security Archive Online Readers on Terrorism, Intelligence, and the Next War.
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Geheimdokumente nicht so geheimer Sicht der USA |
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Selbstredend sind diese freigegebenen Dokumente zur Terrorismus-Politik von den Anschauungen der US-Experten geprägt. Auch in diesem Fall muss historischen Rechercheuren, wie seit Beginn der kritischen Geschichtswissenschaft, unzweifelhaft klar sein, dass alle veröffentlichten Dokumente (ohne aktives Mitspielen der Archivare) auch Materialen zur Desinformation darstellen (können).
Zweifel dieser grundsätzlichen Art können allerdings, wenn überhaupt, tatsächlich nur in einem langen und mühsamen Quellenstudium beseitigt werden.
Trotzdem: Der Leser dieses Online-Quellenangebots findet insgesamt aufschlussreiche Dokumente der CIA, des Pentagon und des Geheimdienstkomitees des US-Senates über frühere Terrorangriffe ebenso wie Analysen des State Department über den Terrorismus außer- und des FBI über Terrorismus innerhalb der USA. Dazu kommen bisher unveröffentlichte Untersuchungen verschiedener Kongress- und Regierungsstellen sowie Schlüsseldirektiven zum Terrorismus von Ronald Reagan bis Bill Clinton.
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Intelligence Culture
Insgesamt ergeben diese Quellen einen hochinteressanten Einblick in die Informationsdichte, Denkweise und Analyseprozesse, also gewissermaßen in die "Intelligence Culture", der politischen "Eliten" der USA in den letzten 20 Jahren.
Die Präsentation der Informationsbeschaffung und die Art der Informationsauswertung werden daher für den Analytiker zumindest ebenso interessant wie die (Des-)Informationen über die Entwicklungen des Terrors in und außerhalb der USA. |
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Neue Publikationen angekündigt |
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Für die nächste Zeit sind weitere rasche Dokumentenpublikationen aus amerikanischen und sowjetischen Archiven zu den Erfahrungen aus dem letzten Krieg der UdSSR gegen Afghanistan, sowie zu ganz allgemeinen Fragen der Aktionen und Reaktionen der USA zur Zeit des Kalten Krieges und der Zeit nach 1989 geplant.
Besonderes Interesse verdient in diesem Zusammenhang auch die eben publizierte Website: "Wissenschaft, Technologie und die CIA".
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Zur Benachrichtigung über weitere Publikationen kann man sich kostenlos in eine Mailing List eintragen.
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Bisher ein guter Ruf innerhalb der Forschergemeinschaft |
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Das National Security Archive, das sich in wenigen Jahren zu einem der größten nichtstaatlichen Forschungsarchive der Welt entwickelt hatte, konnte sich mit bahnbrechenden neuen Dokumenten zu zahlreichen umstrittenen Fragen der US-Politik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen hervorragenden, weil durchaus kritischen, Ruf erwerben.
Ob es sich um die Beziehungen der USA zu Chile, China, Kuba, Guatemala, Honduras, Indien, Pakistan, Iran, Israel, Japan, Mexiko, zu Osteuropa und der Sowjetunion oder allgemeinen Fragen wie der Geheimdienst- oder der Nuklearpolitik handelt, interessierte Forscher finden in all diesen Bereichen offizielle Dokumente und hochqualifizierte Analysen von Mitarbeitern des Archivs, die ansonsten an keiner anderen Stelle eingesehen werden können.
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Ein Desiderat der Forschung ... |
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Es besteht daher das dringende Desiderat der internationalen Forschergemeinschaft, dass der bisherige hervorragende Ruf auch in dieser äußerst schwierigen, komplexen, undurchschaubaren, tatsächlich besonders gefährlichen und von zahlreichen Verschwörungsgerüchten umwaberten Situation rund um die Hintergründe der Anschläge vom 11. September 2001 nicht auf das Spiel gesetzt werden möge.
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... und ein P.S. |
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Schon vor dem 11. September 2001 gab es tatsächlich für politisch eingeweihte Betrachter sehr wenig zum Lachen. Gerade deshalb empfiehlt sich wenigstens ein kurzer Abstecher zur Dokumentation des Treffens von Elvis Presley mit Präsident Richard M. Nixon am 21. Dezember 1970 im Weißen Haus.
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