Host-Info
Reinhold Wagnleitner
Institut für Geschichte, Universität Salzburg
 
ORF ON Science :  Reinhold Wagnleitner :  Gesellschaft .  Wissen und Bildung 
 
Wem gehört die Welt?
Aspekte der Globalisierung bei H.J. Krysmanski
 
  Mit einer bis zum Sommersemester 2003 angelegten Seminarreihe versucht der deutsche Sozialwissenschaftler H.J. Krysmanski seinen Studierenden eine Orientierung im 'Globalisierungsprozess' zu bieten - mit dem einzigen Ziel, ihnen dabei zu helfen, kritische Weltbürger zu werden.  
Da die wichtigsten Materialien des Seminars digital gut aufgearbeitet und online frei zugänglich sind, steht auch allen anderen Besuchern der Website nichts im Wege, sich an diesem löblichen Bewusstseinsbildungsprozess zu beteiligen.
->   H.J. Krysmanski, Aspekte der Globalisierung
->   Rainer Rilling, Wem gehört die Welt (Parallelseminar Universität Marburg)
->   Weitere Materialien und Texte
Eine schöne Website zur Vernetzung der Aufsichtsratsmitglieder der Fortune 100 Companies findet sich unter "They Rule":
->   Fortune 100 Companies
Hyperkapitalismus vs. Hyperwissenschaft
Die Website der Seminarreihe bringt nicht nur wichtige historische und aktuelle Links zur Vernetzung des Basiswissens über Fragen des Eigentums, der Aneignung und Enteignung im Zeitalter der fortschreitenden "Globalisierung". Sie demonstriert darüber hinaus auch exemplarisch brillant, wie dem Hyperkapitalismus nachhaltig, intelligent und amüsant nur mit Hyperwissenschaft begegnet werden kann.

Denn nicht wild umher wuchernde Verschwörungstheorien sind gefragt, sondern eine populäre kritische Wissenschaft, die als wichtigstes Forschungsdesiderat das Überleben der Menschheit zum Ziel hat.
->   Government Denies Knowledge: Verschwörungstheorien in der Massenkultur
->   Einige Links zu Verschwörungstheorien
Daniel Pipes, Verschwörung: Faszination und Macht des Geheimen (München: Gerling Akademie Verlag, 1998).
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Populäre Wissenschaft
H.J. Krysmanskis neuestes Buch "Popular Science", das in den nächsten Tagen ausgeliefert wird, untersucht entscheidende Fragen über die Zusammenhänge zwischen Medien, Wissenschaft und Macht in der Epoche der Hyperrealität.
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Grenzen einer Soziologie der Moderne
Krysmanski analysiert die Subjekte einer 'linken' Medienpolitik ebenso wie die Grenzen einer Soziologie der Moderne. Behandelt wird die Transformation der Massenmedien durch die Welt der vernetzten Computer (und was Wissenschaft damit zu tun hat), sowie die Rolle der Reichen in den USA (und im Rest der Welt).

Der Bogen spannt sich vom Raunen über Globalisierung in der Massenkultur bis zu Gedanken über "Das amerikanische Jahrtausend" und die Widersprüche eines High-Tech-Anti-Kapitalismus.
Einblick in jüngere Forschungen
Die Publikation bietet insgesamt einen guten Einblick in die jüngeren Forschungen dieses deutschen Wissenschaftlers, der sich seit seiner Dissertation über die utopische Methode (bei Helmut Schelsky) zu einem der originellsten europäischen Sozialwissenschaftler entwickelte.

Zum Einstieg sei auf eine Analyse der Ideen des Globalisierungs-Philosophen Frederic Jameson zum Kampf um die weltweite allegorische Hegemonie in "Karl Marx goes to Hollywood" hingewiesen. Sie ist online abrufbar.
->   H.J. Krysmanski, Karl Marx goes to Hollywood
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H.J. Krysmanski, Popular Science. Medien, Wissenschaft und Macht in der Postmoderne (Münster, New York: Waxmann 2001).
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->   Reinhold Wagnleitner, Amerikanisierung?
Globalisierung? Bildung! ORF ON Science 4. 6. 2001
Neuer Kapitalismus? Und neue Wissenschaften?
Schon lange sah das Neue nicht mehr so alt aus wie heute. Denn wenn es der Essenz des Neuen Kapitalismus entspricht, Kultur in Kommerz zu verwandeln, dann ist eine Forderung an die Wissenschaften noch nie so aktuell gewesen: sich vom Kommerz nicht die Kultur nehmen zu lassen.

Aber mag diese Erkenntnis gerade auch besonders der Zeit angepasst sein, so ist sie doch so alt wie Wissenschaften und Kommerz selbst. Sicher, die Beziehungen zwischen Geschäft und Wissenschaft waren noch nie so eng wie in den letzten sechzig Jahren, seit die scheinbar völlig nutzlose theoretische Physik durch die Entwicklung der Atombombe nicht nur die Weltgeschichte, sonder auch den Zusammenhang zwischen wissenschaftlicher Forschung und Kapital revolutionierte.
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Forschung und Gewinn
Daniel Greenberg, einer der führenden Wissenschaftsautoren der USA, kann daher in seinem soeben erschienenen Buch über Wissenschaft, Geld und Politik an zahllosen Beispielen demonstrieren, wie vor allem die naturwissenschaftliche Forschung seither überall vom Geld kompromittiert wurde. Sein Fazit: wolle man in den USA die Karriere der Moral in den gegenwärtigen Wissenschaften studieren, dann brauche man nur dem Geld zu folgen.
->   Daniel Greenberg, Science, Money and Politics: Political Triumph and Ethical Erosion (Chicago: University of Chicago Press, 2001)
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Erwin Chargaff, Ein zweites Leben (Stuttgart: Klett Cotta, 1995).
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Ereignis vs. Lange Dauer
Manche Beobachter geben vor, dass all dies nun gerade nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und den darauf folgenden kriegerischen Entwicklungen ganz besonders an punktueller Aktualität gewonnen habe.

Dass sich diese Fragen allerdings nie als Einzelereignisse, sondern nur als tiefgreifende und zusammenhängende Phänomene der langen Dauer begreifen lassen, sollten die jüngsten Verlautbarungen der Vereinten Nationen mehr als deutlich machen.
Hunger und Armut sind nicht Teil der Naturgeschichte
Denn die Tatsache, dass gegenwärtig mehr als achthundert Millionen Menschen unter schwerstem Hunger leiden, lässt sich selbstverständlich nicht in den Bereich der Naturgeschichte einordnen.

Umso erstaunlicher ist es, dass diese wahrlich katastrophale Schlagzeile im Oktober 2001 nach einmaligem Aufleuchten wieder sang- und klanglos im Meer der Amnesie verschwand.
Mediensituation als Spiegel
Dies wirft indes ein mehr als bezeichnendes Licht auf unsere Lage. Und zwar nicht nur auf die gegenwärtige Mediensituation, auf die wir uns immer wieder gerne auszureden versuchen.

Denn diese hält uns nur einen Spiegel vor. Verschleiert werden nur die desolaten Charakteristika unseres Gemüts und unserer Intelligenz, welche weder ein möglichst friedliches Zusammenleben, noch überhaupt das Überleben der Gattung Mensch noch im Bereich der Wahrnehmung zu haben scheinen.
->   Sämtliche Artikel von Reinhold Wagnleitner in science.orf.at
 
 
 
ORF ON Science :  Reinhold Wagnleitner :  Gesellschaft .  Wissen und Bildung 
 

 
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