Events
Hinweise auf Veranstaltungen, Symposien, Vorträge
 
ORF ON Science :  Events :  Umwelt und Klima .  Leben 
 
Ausstellung: "Schornsteine" am Meeresgrund  
  "Schwarze Raucher" nennt sich die jüngste Ausstellung des Landesmuseum Joanneum, die ungewöhnliche Einblicke in die Tiefen der Meere sowie der unter dem Meeresspiegel vor sich gehenden Prozesse gibt.  
Im Zentrum stehen die "Schornsteine" am Meeresgrund, die in über 2.000 Meter Tiefe "schwarzen Rauch" vulkanischen Ursprungs ausstoßen und von einer einzigartigen Welt von Organismen bevölkert sind. Einiger dieser tonnenschweren Schlotspitzen werden nun in der Mineralogischen Sammlung präsentiert.
...
Details zur Ausstellung
"Schwarze Raucher - Erze und Fauna aus ozeanischen Tiefen" bis zum 14. November. Eröffnung am 12. Mai, 19.00 Uhr.
Landesmuseum Joanneum, Raubergasse 10, 2. Stock - 8010 Graz.
Eintritt: 10 bzw. 6. Euro ermäßigt. Begleitheft: 8,50 Euro.
->   Landesmuseum Joanneum
...
"Black Smokers" erstmals in den 70er-Jahren entdeckt
"Wo tausende Meter unter dem Meeresspiegel an Nahtstellen unserer Erde Krustenplatten auseinander driften und glutflüssige Lava aus dem Erdinneren austritt, können die genannte 'Schwarzen Raucher' entstehen", so Walter Postl, der Leiter der Mineralogischen Sammlung des Landesmuseums im APA-Gespräch.

Bei U-Boot-Tauchfahrten im Pazifik haben Geologen in den späten 1970er Jahren am Meeresgrund vor den Galapagosinseln dieses seltsame Phänomen erstmals entdeckt.
Seltsame Ökosysteme
Was die Beobachter besonders überraschte: die meterhohen Schlote, aus denen mehrere hundert Grad heißes Wasser austritt, werden von ausgedehnten Kolonien seltsamer, bis dahin unbekannter Tierarten bevölkert.

Seither hat man viele weitere solcher Felder mit ihren bis über 400 Grad heißen Quellaustritten und ihren typischen Lebensgemeinschaften gefunden.
->   The American Museum of Natural History: Black Smokers
Metalle und Schwefel färben Wasser grau
Während das Wasser durch den Schlot höher steigt, löst es Metalle und Spurenelemente aus dem umliegenden Gestein aus und nimmt sie mit an die Schlotspitze, wo es als dunkler "Rauch" austritt. Kupfer, Zink und Eisenatome mit Schwefel und schweflige Verbindungen färben das austretende Wasser grau.

Die gelösten Mineralien und Metalle fallen wieder aus und lassen im Laufe der Zeit die Schlote wachsen. Bis zu 50 Meter hoch und über 100 Meter breit können diese ungewöhnlichen Objekte werden.
Schlotspitzen werden erstmals in Österreich gezeigt
Im Zentrum der Grazer Schau stehen die Schlotspitzen, die dem Landesmuseum Joanneum von Werner Tufar, dem aus Österreich gebürtigen Leiter des deutschen Forschungsprojektes OLGA zur Untersuchung ozeanischer Lagerstätten, geschenkt wurden.

Sie sind für Österreich eine Sensation: "Derartig hochbegehrte Objekte konnten in größerem Rahmen bislang nur im National Museum of Natural History in New York ausgestellt werden", so Postl.

Neben den gewichtigen Naturobjekten finden sich auch eine Reihe jener Organismen - Schnecken, Meeresborstenwürmer, Krebse -, die unter den ungewöhnlichen Bedingungen noch existieren können.
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at
->   Kühlwasserkreislauf im Ozeanboden entdeckt (6.2.03)
->   Schwarzes Wasser stellt Forscher vor Rätsel (2.4.02)
->   Riesige Unterwasser-Kamine entdeckt (13.7.01)
 
 
 
ORF ON Science :  Events :  Umwelt und Klima .  Leben 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick