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Grazer Symposium zur "Musik in der Moderne"  
  Dem Thema "Wien und Zentraleuropa um 1900" widmet sich seit zehn Jahren ein Spezialforschungsbereich der Universität Graz. Anfang Juli findet nun ein Symposion zur "Musik in der Moderne" statt.  
Der an der Karl-Franzens-Universität Graz angesiedelten Spezialforschungsbereich Moderne hat sich in den vergangenen zehn Jahren eingehend mit dem Zusammenspiel von politischen Entwicklungen und kultureller Bedeutung in der zentraleuropäischen Region beschäftigt.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Graz veranstaltet der Spezialforschungsbereich jetzt ein dreitägiges internationales Symposium über die Bedeutung der Musik in der Moderne, an dem renommierte Fachleute aus Europa, den USA und Kanada teilnehmen.
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Internationales Symposium "Musik in der Moderne"
Zeit: 1. bis 3. Juli 2004
Veranstaltungsort: Großer Sitzungssaal im Resowi-Zentrum der Universität Graz, Universitätsstraße 15
->   Detailliertes Programm (Uni Graz)
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Die entscheidende Rolle von Wien
Als Geburtsstadt der Zwölftontechnik, als Wirkungsstätte Arnold Schönbergs, Alban Bergs, Anton Weberns oder Gustav Mahlers spielt Wien für die Entwicklung der Musik in der Moderne eine entscheidende Rolle.

Das Symposium "Musik in der Moderne" hat es sich zum Ziel gesetzt, die Zusammenhänge zwischen den soziokulturellen Voraussetzungen und der künstlerisch-ästhetischen Entwicklung der Musik der Moderne zu untersuchen.
Hintergrund: Ethnische und kulturelle Pluralität
Die Wiener und Zentraleuropäische Moderne wurde insbesondere durch die ethnische und kulturelle Pluralität des habsburgischen Vielvölkerstaates geprägt, die in der Haupt- und Residenzstadt Wien kulminierte.

Durch den einsetzenden Modernisierungsprozess und das steigende Bevölkerungswachstum wuchs Wien binnen weniger Jahrzehnte zu einer Millionenstadt, in der die Zuwanderer die Mehrheit der Stadtbevölkerung stellten.

Diese Konfrontation der unterschiedlichsten ethnischen und kulturellen Traditionen des Zentraleuropäischen Raumes führte einerseits zu Konflikten, stellte andererseits aber den Schlüssel für die überbordende kulturelle Kreativität der Stadt um 1900 dar.
Identitätsstiftende Bedeutung von Musik
Musik erhält in diesem Kontext häufig eine identitätsstiftende Bedeutung - sowohl im Sinne einer Ausprägung nationaler Musiktraditionen wie in Ungarn oder Böhmen, als auch in der Funktionalisierung von Musik als einem integrativen Mittel gesamtstaatlicher Repräsentation.

Die Beschäftigung mit "nationalen Wurzeln" führt aber auch zu einer Auseinandersetzung mit Neuem.

Dieser Zusammenhang zwischen Tradition und Neuem wird etwa in der Jüdischen Musik der Jahrhundertwende sichtbar, wie Philipp Bohlmann (Chicago) in seinem Vortrag "Rückkehr in die Zukunft -Die Antike Moderne der jüdischen Musik" erläutern wird.
Tradition und Moderne: Ambivalente Beziehung
Das Verhältnis von Tradition und Moderne erweist sich somit als eine ambivalente Beziehung. Provoziert die Neuartigkeit der Musik der zweiten Wiener Schule Skandale in der Öffentlichkeit, so betonen die Komponisten wie Arnold Schönberg ihre Anbindung an die Tradition, wie Martin Eybl (Wien) und Christian Kaden (Berlin) aufzeigen werden.

Auch die individuellen Lebensläufe sind in diesem Umfeld häufig von Brüchen und Widersprüchlichkeiten geprägt. Diese beeinflussen maßgeblich auch das künstlerische Schaffen, wie am Beispiel Gustav Mahlers, dem mit vier Vorträgen ein eigener Schwerpunkt gewidmet ist, sichtbar wird.
->   Spezialforschungsbereich Moderne der Universität Graz
Mehr zur Moderne in science.ORF.at:
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->   "Das Böse denken": Eine Philosophiegeschichte des Bösen (29.3.04)
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->   Soziologe für die "Modernisierung der Moderne" (10.2.04)
 
 
 
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