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Symposium zum Thema Proteomics  
  Beim 2. Internationalen Symposium der österreichischen Proteomics-Plattform in Seefeld in Tirol treffen derzeit heimische Jungforscher auf internationale Spitzenkapazitäten in diesem Gebiet.  
"Proteomics" ist die Erforschung und Nutzbarmachung der Welt der Proteine, der Name ist an die Genom-Analysen auf breiter Front ("Genomics") angelehnt.
Tagung größer als erwartet
"Am Anfang dachten wir, es würde eine kleine Tagung werden. Aber sie ist erfreulicherweise aus den Nähten geplatzt. Wir haben rund 200 Teilnehmer.

Finanziert wird sie aus dem österreichischen Genom-Projekt GEN-AU", sagte Organisator Günther Bonn vom Institut für Analytische Chemie und Radiochemie der Universität Innsbruck, auch stellvertretender Vorsitzender des Rates für Forschung und Technologieentwicklung, am Rande der Eröffnung der Tagung Montag Abend gegenüber der APA.
Von Genen zu Proteinen
Den Teilnehmern an der österreichischen Proteomik-Plattform geht es um einen möglichst intensiven Einstieg in das derzeit wohl heißeste Forschungsgebiet in der Molekularbiologie.

Während weiterhin die Erbanlagen von immer mehr Organismen entschlüsselt werden, geht es in der Proteomik um Abläufe von Produkte, die in den Genen codiert sind. Zellen produzieren eine unerhörte Anzahl von verschiedenen Proteinen, die letztendlich über Gesundheit und Krankheit bzw. die Funktionen von Zellen entscheiden.

Erst das Wissen darum soll den Anwendungen - zum Beispiel in der Medizin - zum Durchbruch verhelfen: Spezifische neue Medikamente, die ganz gezielt die Krankheits- oder Symptomentstehung hemmen, neue Diagnosemethoden etc.
Vielfältige Arbeitsgebiete
Bonn: "Derzeit nimmt mein Institut (Innsbruck) an der Plattform mit Materialen für die Analytik teil. Da geht es um die Trennung von Proteinen und Peptiden. Eine Kooperation haben wir mit Lukas Huber vom Biozentrum der Medizinuniversität Innsbruck. Hinzu kommt eine Gruppe um Andreas Kungl in Graz (Pharmazie, Anm.), wo Proteine und deren Zuckerseitenketten in Verbindung mit Entzündungen untersucht werden. Am Institut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien studiert eine Gruppe um Karl Mechtler Veränderungen in der Phosphorylierung von Proteinen."

Hinzu kommen Kooperationspartner, zum Beispiel von Universitätskliniken. In Innsbruck gibt es hier Arbeiten auf dem Gebiet der Urologie, bei der Erforschung von Prostatakrebs.

Huber: "Untersucht wird auch zum Beispiel die Signalübertragung in Krebszellen." Mittlerweile könne man sich wie mit einem Mikroskop in Zellen "hineinzoomen" und die Abläufe auf Protein-Ebene beobachten.
Erweiterung der Plattform geplant
Bis Ende 2004 wird die österreichische Proteomik-Plattform im Laufe von drei Jahren mit 1,9 Millionen Euro aus dem GEN-AU-Programm finanziert. Derzeit läuft die Ausschreibung für das Folgeprogramm.

Lukas Huber: "Wir wollen die Plattform erweitern." So sollen österreichische Wissenschaftler hinzukommen, die Proteinforschung im Zusammenhang mit Arzneimitteln (Drug Proteomics) betreiben oder nach noch unbekannten Bindungsmolekülen (Liganden) für Rezeptoren suchen.

Auch Institute bzw. Gruppen der Akademie der Wissenschaften sollen in Zukunft mitarbeiten. Die eingereichten Arbeiten Projekte werden von einer internationalen Jury bewertet und ausgewählt.

[science.ORF.at/APA, 25.10.05]
->   Symposiums-Website der Austrian Proteomics Platform
->   GEN-AU
->   Das Stichwort Proteom im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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