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Kybernetik-Gipfeltreffen in Wien  
  Von Managementtheorien über Energiemarkt-Prognosen bis zu "neurotischen" Computerspiel-Gegnern geht es beim weltgrößten Kongress für Kybernetik und Systemforschung kommende Woche in Wien.  
Im Rahmen der "19th European Meeting on Cybernetics and Systems Research" (EMCSR 2008) präsentieren von 25. bis 28. März an der Universität Experten die neuesten Entwicklungen von selbstregulierenden Systemen.

Die zeitgenössische Kybernetik bewegt sich rund um "Lebewesen, Organisationen und Maschinen" und versucht der Problematik "an der Schnittstelle Mensch und Maschine" auf den Grund zu gehen, erklärte Veranstaltungsorganisator Robert Trappl.
Von Heizregelung bis zur Gesellschaft
Kybernetik versteht sich allgemein als die Wissenschaft von der Funktion komplexer Systeme, insbesondere der Kommunikation und Steuerung einer Rückkoppelung bzw. eines Regelkreises. So gilt bereits eine durch einen Thermostat gesteuerte Heizung als ein typisches einfaches kybernetisches System.

Die Bandbreite der Kybernetik-Forschung ist groß. Beim Kongress werden in 112 Vorträgen und zwölf Symposien so unterschiedliche Themen behandelt wie ein "Schumpetersches Modell der Energiemärkte" (Universität Bremen) und der Versuch, die Flugverkehrskontrolle verlässlicher zu gestalten (Computer Science Laboratory of Paris).

Den Beziehungen und Interaktionen zwischen gesellschaftlicher Mikro-, Meso- und Makroebene widmet sich dagegen Eva Buchinger von der Division Systems Research der Austrian Research Centers (ARC). Und Vertreter der spanischen Universität Jaen präsentieren eine Technik, nonlineare Systeme einzuschätzen.
Suche nach intelligenten Software-Agenten
Kybernetik-Pionier Trappl, Professor für medizinische Kybernetik an der Medizinischen Universität Wien und Leiter des Österreichischen Forschungsinstituts für Artificial Intelligence (ÖFAI), beschäftigt sich u.a. mit sogenannten intelligenten Software-Agenten.

"Wir versuchen zu erforschen, wie Computer geschriebene oder gesprochene Sprache verstehen, verarbeiten und äußern", so Trappl.

Es stelle sich die Frage: "Wie können wir das, was das menschliche Denken ausmacht, im Computer in intelligenten Software-Agenten abbilden?" Insbesondere interessieren die ÖFAI-Forscher, wie man den Programmen Emotion einhauchen könnte.
Neurotische Spielegegner sind am besten
Ein Beispiel dafür ist eine neue Generation von Computerspiel-Gegnern, die weniger vorhersehbar sind. "Wenn sie eine gewisse Störung aufweisen, sozusagen 'neurotisch' sind, könnte das die Spiele interessanter machen", so Trappl.

"In unserer Arbeit haben wir versucht festzustellen, ob synthetische Akteure in Spielen, die von einem 'neurotischen' Persönlichkeitsagenten gesteuert werden, schlechtere Spieler sind als 'normale', 'defensive' oder 'aggressive'.

Das überraschende Ergebnis: Neurotische siegen am häufigsten." Ob neurotische Verhaltensweisen auch für Menschen von Vorteil sind, "ist jetzt die Frage".

[science.ORF.at/APA, 21.3.08]
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EMCSR 2008 von 25. bis 28. März an der Universität Wien:
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