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Hinweise auf Veranstaltungen, Symposien, Vorträge
 
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Ernst Klee über Medizin im Nationalsozialismus  
  Der deutsche Autor und Publizist Ernst Klee ist kommenden Mittwoch Gast bei den Wiener Vorlesungen. Thema seines Vortrages ist die Stellung und Bedeutung der Medizin im Nationalsozialismus.  
Klee, 1942 in Frankfurt am Main geboren, hat sich durch zahlreiche Bücher, die sich schwerpunktmäßig mit der oftmals unmenschlichen medizinischen Praxis im Dritten Reich auseinandersetzen, einen internationalen Namen gemacht.
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Vortrag von Ernst Klee
Zeit: Mittwoch, 30. Jänner
Ort: Festsaal des Wiener Rathauses
Zugang: Lichtenfelsgasse 2, Feststiege
Beginn: 19 Uhr
Der Eintritt ist frei.

Die Moderation wird der wissenschaftliche Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands, Dr. Wolfgang Neugebauer, wahrnehmen.

Eine Einleitung wird Michael Hubenstorf, Vorstand des Institutes für
Geschichte der Medizin der Universität Wien, halten.
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Klee: Warnung vor "Biologisierung menschlichen Lebens"
Als Forscher und Fachmann der medizinischen Verbrechen im NS-Staat nimmt Klee auch immer wieder zu aktuellen, kontroversiellen Fragen der Zeit Stellung.

Wissend um die Gefahren einer von Moral und Ethik losgelösten medizinischen Forschung warnte er etwa im Rahmen der 9. Internationalen Gedenkdiensttagung in Salzburg im Mai letzten Jahres vor der "Biologisierung menschlichen Lebens".
Gesellschaftspolitische Aktualität
Gerade die rasanten Fortschritte neuer Fortpflanzungstechniken wie auch die gleichzeitig geführte internationale Debatte nach Freigabe der "Sterbehilfe" würden der vergangenen nationalsozialistischen Medizinforschung gesellschaftspolitische Aktualität verleihen.

Dies nicht zuletzt deswegen, so Klee, weil die Gefahr der Festlegung des einzelnen Menschen auf sein Erbgut zugunsten des medizinischen Fortschrittes weiterhin bestünde.
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Träger zahlreicher Preise
Der studierte Theologe und Sozialpädagoge Klee ist Träger zahlreicher Preise. So erhielt er 1982 den Adolf-Grimme-Preis und 1997 den Geschwister-Scholl-Preis. Im Dezember 2001 zeichnete ihn seine Geburtsstadt Frankfurt am Main mit der Goethe-Plakette aus.
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"Deutsche Medizin im Dritten Reich"
Zu seinen wichtigsten Publikationen zählen "Euthanasie im NS-Staat", "Was sie taten, was sie wurden. Ärzte, Juristen und andere Beteiligte am Kranken- und Judenmord", "Persilscheine und falsche Pässe. Wie die Kirche den Nazis half" und "Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer".

Sein jüngst erschienenes Buch "Deutsche Medizin im Dritten Reich" wird im Rahmen der Veranstaltung eigens präsentiert.
->   Mehr zu dem Buch "Deutsche Medizin im Dritten Reich" in science.orf.at
 
 
 
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